Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bundesbank rechnet mit langsamer Erholung der Wirtschaft
FRANKFURT (dpa) - Die deutsche Wirtschaft wird sich nach Einschätzung der Bundesbank nur langsam vom tiefen Einbruch in Folge der Corona-Krise erholen. „Es spricht derzeit vieles dafür, dass sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Verlauf des zweiten Quartals im Zuge der Lockerungsmaßnahmen wieder aufwärtsbewegen wird und eine Erholung in Gang kommt“, schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht Mai. „Es besteht aber eine sehr hohe Unsicherheit über die weitere Wirtschaftsentwicklung.“
Im ersten Quartal 2020 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zum Vorquartal um 2,2 Prozent geschrumpft. Damit stürzte Europas größte Volkswirtschaft in die Rezession – obwohl von den Einschränkungen zur Bekämpfung des Virus im ersten Vierteljahr im Grunde nur der März betroffen war. „Trotz der eingeleiteten Lockerungen ist das gesellschaftliche
Kündigungen bei BMW nicht ausgeschlossen
MÜNCHEN (dpa) - BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch schließt betriebsbedingte Kündigungen bei dem bayerischen Autokonzern nicht mehr aus. Eine Betriebsvereinbarung garantiere zwar jedem Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz, „solange das Unternehmen keinen Verlust macht“, sagte Schoch in einem Podcast des Betriebsrats für die Mitarbeiter. Das gelte heute und morgen, aber: „Wie es am Jahresende aussieht, das weiß heute noch keiner.“Die Lage sei ernst, der Absatz dürfte im laufenden Quartal drastisch sinken. BMW erwartet im laufenden Quartal einen Verlust, im Gesamtjahr jedoch einen Gewinn.
Lufthansa erweitert Umbuchungsregeln
BERLIN (AFP) - Die Airlines der Lufthansa-Gruppe haben ihre Kulanzregeln für Umbuchungen in der Corona-Krise nochmals ausgeweitet. Tickets, die bis zum 30. Juni gebucht werden, können auf Wunsch kostenlos auf einen noch späteren Zeitpunkt als bislang umgebucht werden, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Kunden können ihre verschobene Reise nun bis zum 31. Dezember 2021 nachholen. Bisher galt, dass bei Umbuchungen die neue Reise bis zum 30. April 2021 angetreten werden musste.
Baubranche rechnet mit weniger Aufträgen
BERLIN (dpa) - Die Jahre stetig wachsender Umsätze auf dem Bau sind aus Branchensicht vorerst vorbei. „Wir können uns glücklich schätzen, wenn die Bauwirtschaft am Ende des Jahres denselben Umsatz wie 2019 erwirtschaftet hat“, teilte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe am Montag in Berlin mit. Die Branche erwartet, dass wegen der Corona-Krise vor allem Firmen weniger bauen und dass die Aufträge der Kommunen stagnieren. Nur beim Wohnungsbau sei nominal ein Plus zu erwarten. Für die rund 850 000 Bau-Beschäftigten in Deutschland beginnen an diesem Dienstag Tarifverhandlungen.
Corona-Krise trifft Ryanair noch schwerer
DUBLIN (dpa) - Europas größter Billigflieger Ryanair gerät in der Coronavirus-Krise noch schwerer in Bedrängnis und wird im ersten Geschäftsquartal einen höheren Verlust einfliegen als gedacht. So dürfte zwischen April und Juni ein Verlust von mehr als 200 Millionen Euro anfallen, teilte das Unternehmen am Montag mit den Zahlen zum vorigen Geschäftsjahr mit. Der Konzern mit Sitz in Dublin hatte bisher mit einem Fehlbetrag von mehr als 100 Millionen Euro gerechnet. und wirtschaftliche Leben in Deutschland nach wie vor sehr weit von einem Zustand entfernt, der bislang als normal angesehen wurde. Die verfügbaren Konjunkturindikatoren zeichnen ein entsprechend düsteres Bild“, konstatieren die Bundesbank-Volkswirte. „Die deutsche Wirtschaft bleibt auch im zweiten Quartal fest im Griff der Coronavirus-Pandemie. Die Wirtschaftsleistung dürfte nochmals erheblich niedriger ausfallen als im Durchschnitt des schon gedrückten ersten Vierteljahres.“Diverse Prognosen im Markt gehen von einem Einbruch des deutschen BIP um bis zu 14 Prozent aus.
Angesichts der trüben Aussichten werden die Forderungen nach einem staatlichen Konjunkturprogramm lauter. „Die Finanzpolitik dürfte aufgrund der guten Ausgangslage immer noch genügend Spielraum für einen gegebenenfalls auch starken temporären Impuls besitzen“, stellt die Bundesbank fest
Goldpreis steigt auf höchsten Stand seit Jahren
FRANKFURT (dpa) - Der Goldpreis ist nach Konjunkturwarnungen der amerikanischen Notenbank Fed zum Wochenstart auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert. Am Montagmorgen kostete die Feinunze Gold (31,1 Gramm) zwischenzeitlich 1764 US-Dollar und damit rund 19 Dollar mehr als am Freitag. Die Goldnachfrage profitierte damit erneut von der hohen Verunsicherung um die Erholung der Weltwirtschaft von der Corona-Krise. Grundsätzlich profitiert Gold von den niedrigen Zinsen in allen großen Volkswirtschaften. Die Nullzinspolitik macht Gold, das keine Zinsen abwirft, für Anleger attraktiver.
Pharmagroßhändler in Sorge um Verfügbarkeit von Arznei
MANNHEIM (lsw) - Die Herstellung von Wirkstoffen für Medikamente an wenigen Orten außerhalb Europas macht dem Gesundheitsdienstleister Phoenix zu schaffen. „Die Medikamentenverfügbarkeit beschäftigt uns jeden Tag“, sagte der neue Vorstandschef des Pharmagroßhändlers und Apothekenbetreibers, Sven Seidel, am Montag in Mannheim. Die nicht immer den Bestellungen entsprechenden Lieferungen von Medikamenten seien darauf zurückzuführen, dass in Europa verschiedene Wirkstoffe nicht mehr hergestellt werden.
Dönerspieß-Hersteller beklagen Umsatzrückgang
BERLIN (dpa) - Auch das Geschäft mit dem Döner leidet in der Corona-Krise stark. Der Umsatz mit den Fleischdrehspießen sei um etwa 75 Prozent zurückgegangen im Vergleich zum Normalbetrieb, teilte ein Sprecher des Vereins türkischer Dönerhersteller in Europa mit. Die Imbiss- und Restaurantbetreiber würden nun eher kleinere Spieße bestellen, das durchschnittliche Dönergewicht sei von etwa 25 Kilogramm auf rund 10 Kilogramm zurückgegangen. Besonders Restaurantbetreiber mit Sitzplätzen und ohne Straßenverkauf habe die Krise hart getroffen, sagte der Sprecher.
Opel fährt Produktion wieder hoch
KAISERSLAUTERN (dpa) - Der Autobauer Opel fährt seine Produktion nach dem coronabedingten Stopp vor rund zwei Monaten schrittweise wieder hoch. Das berichteten die Tageszeitungen der VRM-Gruppe unter Berufung auf eine Mitteilung von Opel-Chef Michael Lohscheller an die Beschäftigten. Ein Opel-Sprecher bestätigte das. Demnach hat das Werk in Kaiserslautern, in dem Komponenten und Motoren gefertigt werden, am Montag wieder die Produktion aufgenommen.