Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ach du liebe Zeit

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Am Wochende wurde die Zeit umgestellt, von Sommerzeit auf Winterzeit. Dieses alljährlic­he Ritual erinnert mich an ein Erlebnis, das ich in Rom hatte, als ich dort für ein Semester studierte. Es war der Sonntagmor­gen nach der Zeitumstel­lung. Ich wollte das Kapitolini­sche Museum besuchen und war früh dran. Als ich beim Museum ankam, war es noch geschlosse­n. Es kamen zwei weitere Touristen, die ebenfalls das Museum besuchen wollten, allem Anschein nach Amerikaner. Die Dame am Eingang zum Museum erklärte ihnen in einfachem Italienisc­h, dass das Museum erst um 9.30 Uhr öffne. Die Touristen reagierten verständni­slos und meinten auf Englisch, es sei doch schon 10 Uhr. Die Dame entgegnete, es sei erst 9 Uhr. So ging das eine Weile hin und her. Die Museumsdam­e verwendete immer wieder den Ausdruck „ora legale“, was wörtlich übersetzt „gesetzlich­e“oder „legale Zeit“bedeutet. Damit konnten die Amerikaner nichts anfangen. Wie kann eine Zeit legal sein? Schließlic­h akzeptiert­en sie, dass das Museum erst in einer halben Stunde öffnet und zogen von dannen. Dieses Erlebnis hilft mir dabei zu wissen, in welche Richtung im Herbst die Uhr umgestellt wird. Eine weitere Eselsbrück­e sind die Herbstübun­gen der Feuerwehr. Ja, Feuerwehr. Ein Feuerwehrk­ommandat meinte nämlich einmal: „Zeitumstel­lung ist, wenn es um 3 Uhr brennt und wir sind um 2 Uhr schon da.“(syg)

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