Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bürger können Klimaschutz-Vorschläge des Umweltministers bewerten
STUTTGART (lsw) - Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hat rund
150 Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen im Südwesten vorgestellt und die Bürger zur Bewertung aufgerufen. Bis Mitte Juli können sich die Menschen zu den Überlegungen aus den Ministerien äußern – auf dem Online-Beteiligungsportal des Landes, bei Bürgerkonferenzen oder Veranstaltungen, die sich speziell an junge Menschen richten. Die Ergebnisse sollen am 20. Juli an die grün-schwarze Landesregierung übergeben werden, wie Untersteller am Freitag in Stuttgart sagte.
Baden-Württemberg will seine Treibhausgasemissionen – vor allem von CO2 – bis 2030 um 42 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 reduzieren. Das sehen die Eckpunkte für ein neues Klimaschutzgesetz vor, auf die sich Grüne und CDU am Dienstag geeinigt hatten. Dieses Gesetz soll von einem Maßnahmenpaket begleitet werden – dem IEKK. Klar ist, dass BadenWürttemberg seine Klimaschutzziele für 2020 nicht erreichen wird. Das Ziel für 2050 will das Land trotzdem im Blick behalten: Bis dahin sollen die Treibhausgasemissionen um 90 Prozent sinken.
Ein Vorschlag sieht einen verstärkten Ausbau der Solarenergie vor. Erwogen wird, dass bei neuen Gebäuden, die nicht zum Wohnen genutzt werden und die eine bestimmte Größe bei der Dachfläche erreichen, Photovoltaikanlagen errichtet werden müssen.
Handlungsbedarf sieht Untersteller auch im Verkehr. Im Jahr 2030 sollen laut IEKK-Entwurf ein Drittel klimaneutrale Autos im Südwesten fahren. „Das ist technologieneutral gesehen, dies können sowohl Elektrofahrzeuge als auch Fahrzeuge mit anderen Antrieben auf Basis regenerativer Energien sein“, steht im Entwurf.