Schwäbische Zeitung (Biberach)

Viele Gartensche­ren sind nicht sicher

Gute Arretierun­g, zuverlässi­ge Schnittkra­ft und passende Größe: Worauf Käufer achten sollten

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KÖLN/REMSCHEID (dpa) - Viele Gartensche­ren weisen Sicherheit­smängel auf. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe der Remscheide­r Versuchs- und Prüfanstal­t (VPA) im Auftrag der Zeitschrif­t „Selbst ist der Mann“. Dabei erwiesen sich nur zehn von 27 Modellen als sicher.

Zur Abwertung der Mehrzahl der Produkte im Test führte auch, dass sich die Scheren bei einem Aufprall auf hartem Gartenbode­n öffneten. Dadurch besteht die Gefahr, dass man beim Aufheben versehentl­ich in die Klingen greift.

„Eigentlich kennen die Hersteller diesen Falltest und sind sich des Problems bewusst“, berichtet der Testredakt­eur Peter Baruschke von der Zeitschrif­t. Im Test führte das zu relevanten Abwertunge­n für die Modelle. „Das betraf auch eigentlich gute und supergute Modelle.“

Neben einzelnen Ausreißern erzielten die Scheren aber insgesamt meist Noten in der oberen Hälfte der Bewertungs­skala: Bei den neun getesteten Amboss-Scheren wurde fünfmal die Note „Gut“vergeben: an das Modell „RS 4000“von Wolf Garten (2,0), „PG 25“von Stihl (2,2), „PX 93“von Fiskars (2,3), „15.107“von Löwe (2,4) und „GDGSA 190“von Gardol (2,5). Weitere drei Modelle erzielten ein „Befriedige­nd“und eines ein „Mangelhaft“.

Unter den Bypass-Scheren wurde einmal die Note „Sehr gut“, sechsmal „Gut“und dreimal „Befriedige­nd“sowie achtmal „Ausreichen­d“vergeben. Zu den Besten dieser Produktgru­ppe gehören: Modell „14.104“von Löwe (Note 1,4), „8857“von Gardena (1,6), „GS-B20 (393645)“von Lux Tools (1,9), „PX 40“von Fiskars (2,0), „Easy Prune“von Bosch (2,1), „Phöenix 295200018“von Grüntec (2,3) und „GDGSB 190“von Gardol (2,4).

Bei der Schnittqua­lität haben die Prüfer eine Veränderun­g bemerkt, die von Vorteil für Käufer ist: Hatten früher Amboss- und Bypass-Scheren jeweils spezielle Vorteile, löst sich die Grenze nun auf.

Eine Amboss-Schere hat nur eine bewegliche Klinge, die auf eine feststehen­de Metallober­fläche trifft. Das spart Kraft. Daher wird sie bisher vor allem für hartes, trockenes Holz empfohlen. Die Variante mit zwei bewegliche­n Klingen, die Bypass-Schere, hatte bislang ein Plus, wenn viele Arbeiten im Grünholz anstehen. Im Test zeigt sich nun: Viele Produkte können auch das jeweils andere problemlos.

Für den Kauf neuer Gartensche­ren empfiehlt Experte Baruschke, ein Blatt Papier mit in den Handel zu nehmen. Kann die ausgewählt­e Gartensche­re dieses glatt durchtrenn­en, ist sie auch in der Lage, kleine und faserige Äste zu schneiden. Darüber hinaus lohnt sich seiner Meinung nach ein Blick auf die Werkzeuge bekannter Marken: Für sie gibt es oftmals Ersatzteil­e wie neue Schneiden oder Federn. „Diese kann man selbst ohne Probleme austausche­n.“

Ein besonders wichtiger Aspekt beim Kauf ist die Wahl der Schere passend zur Handgröße. Teils öffnen sich die Modelle so weit und brauchen so viel Kraft, dass gerade Frauen mit kleinen Händen hier auf Dauer weniger Spaß an der Gartenarbe­it haben. „Das betrifft eine ganze Reihe Gartensche­ren und ist ergonomisc­h eine Katastroph­e“, erläutert Baruschke. „Es gibt auch nur einige wenige Hersteller, die auf das Problem eingehen und verschiede­ne Größen anbieten.“

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FOTO: SELBST IST DER MANN Neben der Schaufel gehört die Gartensche­re zum Grundbedar­f fürs Gärtnern. Doch nicht alle Modelle sind sicher genug.

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