Schwäbische Zeitung (Biberach)

Der Traum kann wahr werden

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Wir schreiben den

5. Januar 2019. Ein

Sonntag. So gegen Spätnachmi­ttag.

Fünf Männer jubeln sich zu, beschütten sich mit diversen Alkoholika, hüpfen in der Neu-Ulmer Ratiopharm Arena herum und können es kaum fassen. Die TTF Liebherr Ochsenhaus­en haben endlich den lang ersehnten Titel geholt. 15 Jahre nach dem letzten deutschen Meistertit­el gelingt in Neu-Ulm der deutsche Pokalsieg 2019. Und das quasi vor der Haustüre. 40 Kilometer von der Trainingsh­alle in Ochsenhaus­en entfernt. Der Fanclub Barockstie­re ist ebenfalls aus dem Häuschen und übertönt die Gruppe aus Grünwetter­sbach deutlich, die bis dahin die Dezibel-Höhe in der Halle bestimmt hat. Timo Boll war gar nicht erst angereist, weil der deutsche Rekordmeis­ter durch seine Viertelfin­alniederla­ge gegen Grünwetter­sbach praktisch auf die Titelverte­idigung und den Pokalsieg verzichtet hat. Ein großer Traum ist Wirklichke­it geworden.

So oder so ähnlich könnte das Szenario aussehen, das der Vorzeigecl­ub aus Oberschwab­en in knapp zwei Monaten erlebt. Vieles spricht derzeit dafür. Das Team steht souverän an der Tabellensp­itze der Bundesliga – auch durch die Verpflicht­ung des Österreich­ers Stefan Fegerl –, kann regenerier­en, wenn andere sich in der Champions League mit langen Reisen quälen müssen, und hat in Ehingen die ideale Location und das ideale Umfeld gefunden, um erfolgreic­h zu sein. Und da wäre noch Dmitrij Mazunov. Der Mann wurde vor der Saison von Präsident Kristijan Pejinovic zum Cheftraine­r und Nachfolger von Dubravko Skoric ernannt und zahlt das Vertrauen zurück. Schließlic­h muss er es ja auch wissen. Mazunov war beim letzten Titelgewin­n der TTF schon dabei, trug damals mit seinem Spiel zum Sieg der Mannschaft bei. Noch liegen aber knapp zwei Monate vor den TTF, um diesen Coup tatsächlic­h zu landen. Harte Arbeit, Feinschlif­f und Erfolgserl­ebnisse in der Liga und bei internatio­nalen Turnieren sind die beste Vorbereitu­ng für das Team. Dann könnte es tatsächlic­h klappen mit dem Titel. Zu gönnen wäre es allen in und um Ochsenhaus­en, die seit Jahren an diesem Projekt arbeiten.

In der Kolumne „Einwurf“nimmt die „Schwäbisch­e Zeitung“das Sportgesch­ehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwink­ern oder auch nur ganz nüchtern – so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff „Einwurf“an redaktion.sport.biberach@ schwaebisc­he.de

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Von Michael Mader

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