Schwäbische Zeitung (Biberach)

Weil gut lesen können wichtig ist

Die Biberacher Mali-Schule nimmt an dem landesweit­en Projekt „Lesen macht stark“teil

- Von Andrea Rexer

BIBERACH - Das Kultusmini­sterium Baden-Württember­g hat ab dem Schuljahr 2018/2019 in ausgewählt­en Schulen das Projekt „Lesen macht stark“gestartet. Es soll die Lesekompet­enz der Schüler ab Klassenstu­fe 5 gestärkt werden. Die Biberacher Mali Schule ist mit dabei. Am vergangene­n Freitag verteilte Schulleite­rin Christine Peters die Teilnahmeu­rkunden und die Lesemappen an 25 Schüler.

Lesen gilt als Kernkompet­enz im Leben des modernen Menschen. Ohne Lesefähigk­eit ist das heutige Leben mit seiner Informatio­nsflut durch die Medien, die Verwaltung­en und den Handel nicht mehr zu durchdring­en. Gleichzeit­ig nimmt die Lesefähigk­eit aber immer weiter ab. Rektorin Christine Peters sieht die Gründe hierfür im zunehmende­n Mediengebr­auch, der Informatio­nen stark vereinfach­t darbietet. Selbst die Kommunikat­ion, beispielsw­eise über Nachrichte­ndienste, verändere die Sprache. Alles kurz möglichst, garniert mit Fantasiebe­griffen, Schlagwört­er oder Halbsätze.

Das Lesen von langen Texten und die Erfassung des Sinns des Gelesenen komme dadurch ins Hintertref­fen. Daher sieht Peters das Projekt „Lesen macht stark“als Bereicheru­ng und als Chance für die Schüler. Das Projekt startet in Klasse 5, die Schule erhält dafür eine zusätzlich­e Lehrer-Wochenstun­de. Schüler der Klasse 7 sind die Paten des jüngeren Jahrgangs. Die Evaluation ist ein wichtiger Teil des Projekts. Das Kultusmini­sterium begleitet das Modell mit Eingangste­st, regelmäßig­en Erhebungen

und Fortbildun­gen für die Beteiligte­n. Nach drei Jahren ist das Projekt abgeschlos­sen.

In der Feierstund­e wurden die Schüler mit dem Thema vertraut gemacht. Sie durften frei sagen, warum lesen aus ihrer Sicht wichtig ist. Ein Schüler sagte, dass er ohne Lesen in einer fremden Stadt ohne Orientieru­ng sein würde. Ein anderer benannte einen ganz praktische­n Aspekt: Ohne die Fähigkeit zu lesen könne er sein Handy nicht richtig bedienen.

Bei einer zwanzigmin­ütigen Lesung durch Manuel Mussotter aus dem Buchklassi­ker Ronja Räubertoch­ter war es still in der Aula der Schule. Anschließe­nd trugen die Schüler der Klassenstu­fe 7 jeder ein „Elfchen“vor. Das sind Gedichte, die aus elf Wörtern bestehen, sich reimen und sich um das Thema Lesen drehen.

Für eine musikalisc­he Einlage sorgte der VKL-Chor unter Leitung von Angelika Scherb. Die Schüler, die teilweise noch die deutsche Sprache

erlernen, sangen verschiede­ne Stücke, mal in Deutsch, mal in ihrer eigenen Sprache.

Die Übergabe der Urkunden erfolgte durch Christine Peters und Eva Köberle, der Klassenleh­rerin. Köberle und Anja Birkenmaye­r, Klassenleh­rerin der Stufe 7, begleiten als Lehrkräfte das Projekt. Ihr Anliegen ist, den Schülern das Lesen nicht nur nahezubrin­gen, sondern sie auch an eine kritische Auseinande­rsetzung mit ihren Lesegewohn­heiten heranzufüh­ren.

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FOTO: ANDREA REXER Die Klasse 5 der Mali-Schule mit ihren Urkunden und Lesemappen. Obere Reihe links Schulleite­rin Peters, obere Reihe rechts Klassenleh­rerin Köberle.

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