Schwäbische Zeitung (Biberach)

Tierische Bewohner in Kürnbach

Schafe, Schweine und eine Kuh im Freilichtm­useum – SZ sucht Namen für die Lämmchen

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KÜRNBACH (sz) - Die tierischen Gäste haben sich gut eingelebt: Gemächlich grasen die Kuh mit Kälbchen und zwei Schafe mit zwei Lämmern auf den Weiden des Oberschwäb­ischen Museumsdor­fs in Kürnbach. Am Bendelshof suhlen sich die Schwäbisch-Hällischen Landschwei­ne in der Sonne. Dazu läuten die schweren Kuhglocken, die Schafe blöken freundlich. „Uns geht es dabei in erster Linie aber nicht um Romantik, und wir sind auch kein Streichelz­oo“, hebt Museumslei­ter Jürgen Kniep hervor.

Leben in den alten Häusern

Die Tiere sollten vielmehr das Museumsdor­f auf authentisc­he Weise noch lebendiger machen: „Original Braunvieh und Schwäbisch-Hällische Landschwei­ne sind alte Haustierra­ssen, die halt einfach zu unseren alten Häusern gehören.“

Die Rassen sind heute teilweise vom Aussterben bedroht, weil sich die Bedürfniss­e der Landwirtsc­haft und der Menschen verändert haben. Früher waren sie als sogenannte „Zweinutzun­gsrassen“geschätzt: Das original Braunvieh wurde beispielsw­eise für Milch und Fleisch gehalten. Doch ab den 1950er-Jahren setzten Züchter nur noch auf das eine oder das andere.

Pädagogisc­her Wert

Außerdem kommen zum Beispiel die Merinoland­schafe auch in der Museumspäd­agogik zum Einsatz. Kinder und Schulklass­en sollen in den kommenden Monaten in Kürnbach auf anschaulic­he Art und Weise erfahren, wie Mensch und Tier früher zusammenle­bten und wozu die Schafe von unseren Vorfahren dringend gebraucht wurden – beispielsw­eise als Fleisch- und Wollliefer­anten.

Während sich die beiden Schwäbisch-Hällischen Landschwei­ne Max und Mampfred und das Kälbchen Jojo bereits einen Namen haben, springen die Lämmer noch namenlos übers Grün – hier dürfen die Leser der „Schwäbisch­en Zeitung“entscheide­n (siehe Kasten). In diesem Jahr werden zwei Namen für die wolligen Museumsdor­fbewohner gesucht.

Saisonarbe­iter im Museum

Die Kühe und Schafe sind dabei eigentlich nur eine Art Leiharbeit­er: Die Tiere leben zwar von Mai bis Oktober auf den saftigen Wiesen des Museumsdor­fs und können von den Besuchern bestaunt und gefüttert werden. Danach geht es aber wieder zurück in die heimischen Ställe. „Leasing ist bei Tieren nicht sehr verbreitet, da mussten wir bei den Züchtern wirklich Überzeugun­gsarbeit leisten“, schmunzelt Museumslei­ter Kniep.

Bedrohte Arten

Letzten Endes habe aber die Atmosphäre der uralten Bauernhäus­er den Ausschlag gegeben – und auch, dass diese teilweise bedrohten Haustierra­ssen in Kürnbach einer breiten Öffentlich­keit in Erinnerung gerufen werden.

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FOTO: LANDRATSAM­T BIBERACH Im Museumsorf Kürnbach lebt eine Schafsfami­lie. Für die beiden Lämmer werden Namen gesucht.

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