Schwäbische Zeitung (Biberach)
Projektmanagement soll Kita-Neubau unterstützen
Warthauser Gemeinderat debattiert über Frage, wann der Auftrag vergeben wird
WARTHAUSEN (bvl) - Warthausen wird das Projektmanagement für den geplanten Kita-Neubau in Birkenhard an ein Ingenieurbüro vergeben. Der Gemeinderat hat nach kontroverser Debatte beschlossen, das Ulmer Büro Fides zu beauftragen, allerdings unter Vorbehalt. Konkret heißt das: Der Vertrag mit Fides wird erst unterzeichnet, wenn der Standort für den Neubau endgültig festgelegt ist.
Die Pläne für die neue Kindertagesstätte in Birkenhard sehen eine Einrichtung mit acht Gruppen vor, fertiggestellt werden soll der Neubau spätestens am 1. September 2019. Der Standort ist aktuell noch nicht geklärt.
„Wir als Verwaltung sind zu klein“
Die Verwaltung hat mit einer Anwaltskanzlei über die Projektsteuerung und insbesondere das Vergabeverfahren für das Bauvorhaben gesprochen. Das berichtete der im Rathaus für den Hochbau zuständige Patrick Christ den Gemeinderäten. „Das Rechtsanwaltbüro hat empfohlen, bei einem so großen Projekt ein Steuerungsbüro dazuzunehmen. Wir als Verwaltung sind zu klein, um das zu stemmen“, sagte Christ. Die Kosten lägen bei zwei bis vier Prozent der Gesamtkosten der Kita. Die Verwaltung habe Gespräche mit dem Ulmer Büro Fides geführt. Der Vorschlag lautete nun, das Büro unter Vorbehalt zu beauftragen. Einen Vertrag mit Fides solle es erst geben, wenn der Kitastandort beschlossen sei, so Christ.
Gemeinderat Ulrich Geister sah das kritisch. „Wir haben noch keinen Bauplatz und beauftragen schon ein Büro“, sagte er. Er sprach sich dafür aus, das Büro erst in der Gemeinderatssitzung, in der der Kauf des Grundstücks beschlossen wird, zu beauftragen. Geister stellte in der Folge den Antrag, den Tagesordnungspunkt „Beauftragung Projektmanagement“zurückzustellen.
Schuy sieht ein Zeitproblem
Franz Schuy sagte, in der Klausursitzung des Gemeinderats sei alles durchgesprochen worden. „Aus meiner Sicht ist es klar, das Projektmanagement zu machen.“Die Verwaltung schaffe diese Aufgabe angesichts der Projektgröße nicht. „Natürlich ist es auch möglich, es so anzugehen, wie Ulrich Geister vorgeschlagen hat“, sagte Schuy. Aber er sehe ein Zeitproblem. Wenn man erst nach dem Bauplatzkauf auf die Projektmanager zugehe, hielten diese keine Kapazitäten vor. So sahen es auch Jürgen Keller und Richard Matzenmiller. „Wir sind gut beraten, jetzt den Schuh in die Tür zu stemmen. Am Tag des Notarvertrags könnte das Büro Fides loslegen. Wir vergeben uns nichts, es ist jetzt kein Vertrag“, sagte Matzenmiller.
„So abwegig ist es nicht, was Ulrich Geister sagt“, fand Michael Gapp. „Es ist eine Frage, welches Zeichen man in der Zeit der Grundstücksverhandlungen aussendet“, führte er aus. „Wir wissen ja auch nicht, wann wir das Grundstück haben.“Das Büro könne insofern auch keine Kapazitäten planen. „Der Antrag von Ulrich Geister ist richtig“, so Gapp. Mit sieben Nein-, bei sechs Jastimmen und einer Enthaltung lehnte der Gemeinderat den Antrag ab. Der Verwaltungsvorschlag, das Büro Fides vorbehaltlich der Standortfestlegung mit dem Projektmanagement zu beauftragen, wurde mehrheitlich (zehn Jastimmen) beschlossen.