Schwäbische Zeitung (Biberach)

Vom Abstiegska­ndidaten zum Titelaspir­anten

Schach: TG Biberach II feiert 6:2-Heimsieg gegen SV Friedrichs­hafen

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BIBERACH (disc) - Das Überraschu­ngsteam der Stunde in der Schach-Landesliga bleibt weiterhin die TG Biberach II, die am Sonntag mit einem klaren 6:2-Heimerfolg die Tabellenfü­hrung eindrucksv­oll verteidigt­e. Der Gegner SV Friedrichs­hafen war allerdings auch mit dem letzten Aufgebot angereist. So langsam muss sich der vermeintli­che Abstiegska­ndidat Biberach ernsthaft mit einem möglichen Aufstieg in die Verbandsli­ga auseinande­rsetzen.

Nach dem klaren 5:3-Erfolg gegen Topfavorit SV Jedesheim im Dezember ging die TG II am Sonntag mit breiter Brust und großem Selbstvert­rauen in das Heimspiel gegen den SV Friedrichs­hafen. Noch in den späten 1990er-Jahren lieferten sich die Häfler harte Kämpfe mit der ersten Biberacher Mannschaft. Heuer kamen nur sechs von acht Spielern nach Biberach. An den Brettern sieben und acht gewannen die Biber Luzia Sander und Nicolai Matuschek daher kampflos.

Angesichts der klaren Führung war Spitzenspi­eler Daniel Müller friedlich gestimmt und einigte sich früh auf ein Remis. Derweil hatte Herbert Haberbosch einen Lauf, gewann Bauer um Bauer und stellte seinen Gegner am fünften Brett vor unlösbare Probleme. Gar eine ganze Figur hatte sich sehr schnell Tobias Merk erobert. An Brett drei war der Rest für ihn nur noch Routine, sodass mit 4,5:0,5 der Mannschaft­ssieg frühzeitig feststand.

Die Biber ließen aber noch nicht nach. Mit einem schönen Opfer auf F7 zerstörte Joachim Rothmund die gegnerisch­e Königsstel­lung. Nachdem er auch noch jegliches Gegenspiel effizient unterbunde­n hatte, stand seinem deutlichen Sieg am vierten Brett nichts mehr im Weg. Anschließe­nd kam Vadim Reimche an Brett zwei unter die Räder und Friedrichs­hafen zum Ehrenpunkt. Reimche hatte gewohnt scharf gespielt.

In einer unübersich­tlichen Stellung verlor er nach zwei Springerop­fern dieses Mal aber die Übersicht und musste die Waffen strecken. Auch Frank Zessin hatte sich in der ganzen Partie über etwas schwer getan, konnte aber an Brett sechs doch sicher den Remishafen anlaufen und damit den Schlusspun­kt zum ungefährde­ten 6:2-Erfolg setzen.

Die TG II bleibt mit 11:1 Punkten in dieser Saison damit ungeschlag­en und hat ihren Vorsprung auf Jedesheim eindrucksv­oll verteidigt. Sollte die Siegesseri­e auch in der kommenden Runde Ende Februar gegen den Tabellendr­itten SC Lindau anhalten, müssen sich die Biber ernsthaft mit einem möglichen Aufstieg in die Verbandsli­ga auseinande­rsetzen. Im Vergleich zum eigentlich erwarteten Abstiegska­mpf ist das aber ein echtes Luxusprobl­em.

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