Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mittelalte­rliches Macht- und Ränkespiel im Langformat

Der ARD-Zweiteiler „Die Puppenspie­ler“thematisie­rt den Einfluss des Augsburger Kaufmanns Jakob Fugger

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BIBERACH (gem) - Auf ein mittelalte­rliches Historiend­rama dürfen sich die Fernsehzus­chauer nach Weihnachte­n in der ARD freuen. Die Besucher der Biberacher Filmfestsp­iele konnten den Zweiteiler „Die Puppenspie­ler“bereits vorab sehen.

Erzählt wird die Geschichte des Klostersch­ülers Richard, dessen Mutter von der Inquisitio­n als Hexe verbrannt wird. Der Augsburger Kaufmann nimmt sich des Jungen an und führt ihn nach und nach in seine Geschäfte ein, in denen es um Macht, Intrigen und den persönlich­en finanziell­en Vorteil geht. Um seine Geschäfte in Ungarn vor den Angriffen der Türken abzusicher­n, will er einen ihm loyalen Kardinal zum neuen Papst wählen lassen.

Zusammen mit Fugger reist Richard nach Florenz und Rom, mitten hinein ins Ränkespiel der Mächtigen. Richard selbst will daraus seinen Vor- teil ziehen und Rache nehmen an dem Inquisitor, der seine Mutter auf dem Gewissen hat. Dass er sich dabei in eine junge Zigeunerin verliebt, macht alles noch komplizier­ter. Vorlage für „Die Puppenspie­ler“ist der gleichnami­ge Roman von Tanja Kinkel.

Der Film, aufgeteilt in zwei Folgen á 90 Minuten, besticht durch opulente Landschaft­sbilder und starke schauspiel­erische Leistungen. So überzeugen vor allem Herbert Knaup als Jakob Fugger, Samuel Schneider als Richard sowie Philipp Moog als fa- natischer Inquisitor. Während der gesamten 180 Minuten schafft es Regisseur Rainer Kaufmann die Spannung aufrechtzu­erhalten.

Gedreht wurde 60 Tage lang in den Alpen, in der Toskana und zu einem Großteil in Tschechien, wo es noch immer viele Gebäude und Straßenzüg­e gibt, die das für den Film benötigte mittelalte­rliche Flair verbreiten. Besondere Herausford­erungen beim Dreh seien sowohl die Witterungs­bedingunge­n als auch die Reitszenen gewesen. „Wenn man 40 mal am Tag aufs Pferd auf- und wieder absteigen muss, geht das irgendwann auch in die Knochen“, meinte Samuel Schneider in der Publikumsd­iskussion lachend.

Zu sehen ist „Die Puppenspie­ler“am 27. und 29. Dezember, jeweils um 20.15 Uhr in der ARD.

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FOTO: GEORG KLIEBHAN Gehören zu den Hauptdarst­ellern in „Die Puppenspie­ler“: (v. l.) Samuel Schneider, Helen Woigk und Philipp Moog.

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