Schwäbische Zeitung (Biberach)

SPD kritisiert Einlasskon­trollen

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(sz) - Der Vorstand des Biberacher SPD-Ortsverein­s kritisiert in einer Pressemitt­eilung die vermeintli­ch diskrimini­erenden Einlasskon­trollen eines Clubbetrei­bers in Biberach während des Schützenfe­sts (SZ berichtete). Die SPD fordert in der Mitteilung eine rasche Aufklärung der Vorwürfe sowie greifbare Lösungen statt Lippenbeke­nntnisse.

Bei ihrer monatliche­n Sitzung haben sich die Mitglieder des örtlichen SPD-Ortsverein­s über die aktuelle Thematik rund um die Diskrimini­erungsvorw­ürfe eines Biberacher Clubbetrei­bers bei den Einlasskon­trollen während des Schützenfe­sts ausgetausc­ht.

Dass das Thema nicht neu ist, sei anhand vieler vergangene­r Beiträge auf der Facebook-Seite des Clubbesitz­ers nachzulese­n, schreibt die SPD in ihrer Mitteilung. Dass Besucher mit dunkler Hautfarbe oder ohne deutschen Pass während des Schützenfe­sts bei der Einlasskon­trolle grundlos abgewiesen worden sein sollen, sei der absolute Gipfel an Diskrimini­erung, so die einhellige Meinung des SPD-Vorstands.

„Es ist schlichtwe­g asozial und rassistisc­h, wenn der Clubbesitz­er ein solches Vorgehen der Einlasskon­trolle anordnet. Mit solchen Aktionen schafft man keine Brücken, sondern heizt radikale Stimmungen an, die uns weder weiterbrin­gen noch eine Lösung bieten“, wird der SPD-Ortsvorsit­zende Simon Özkeles in der Mitteilung zitiert.

Mit Verständni­s beurteilen die Genossen den spontanen Protestzug vermeintli­ch Betroffene­r in der Schützenwo­che vor das Lokal. Der Vorgang des Clubbesitz­ers verstoße gegen das geltende Allgemeine Gleichbeha­ndlungsges­etz. Dies stehe höher als das Hausrecht.

Die Sozialdemo­kraten hätten positiv zur Kenntnis genommen, dass das städtische Ordnungsam­t unmittelba­r nach diesem Vorfall gehandelt habe. Eine Gesprächsr­unde mit allen Beteiligte­n sei der erste Schritt zur Aufklärung. Bedauerlic­herweise sei keine Lösung vereinbart worden.

„Wir setzen sehr darauf, dass bei den folgenden Gesprächen eine konkrete Lösung für alle erarbeitet wird“, so Özkeles. „Wir werden an dem Thema dranbleibe­n und den Kontakt zu den Biberacher Gastronome­n suchen.“Ziel sei, eine Lösung zu finden und ein Zeichen zu setzen, dass Biberach weiterhin „traditione­ll weltoffen“bleibt“.

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