Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Ein überragend gutes Haushaltsjahr“
Mittelbiberacher Finanzlage entwickelte sich 2016 besonders gut
(bvl) - Mittelbiberach steht finanziell gut da. Das zeigt die Haushaltsrechnung 2016. Die Gewerbesteuereinnahmen sprudelten, ebenso die Einkommensteuer. Die Zuführungsrate an den Vermögenshaushalt verdoppelte sich, die Rücklagen kletterten auf 5,9 Millionen Euro. „Es ist ein überragend gutes Jahr gewesen“, stellte Bürgermeister Hans Berg fest.
Die Gewerbesteuereinnahmen erhöhten sich kräftig im vergangenen Jahr. Gerechnet hatte die Gemeinde mit 550 000 Euro, am Ende waren es 51 Prozent mehr: 832 000 Euro. Von einem rekordverdächtigen Niveau sprach Bürgermeister Hans Berg. Die Dimension sei unglaublich, sagte er. Als er sein Amt angetreten habe, seien es gerade einmal 150 000 Euro gewesen. Den Grund für den Anstieg 2016 sieht die Verwaltung in den „unerwartet guten Abschlüssen einzelner Unternehmen“. Voraussichtlich würden die Gewerbesteuereinnahmen aber mittelfristig wieder sinken, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Auch der Anteil an der Einkommensteuer stieg im vergangenen Jahr. Statt der erwarteten 2,6 Millionen waren es 2,7 Millionen Euro. Ein Plus von 125 000 Euro gab es bei den Schlüsselzuweisungen (1,7 Millionen), 13000 Euro mehr waren es bei der Grundsteuer (409 000 Euro). Die Zuführung an den Vermögenshaushalt, also das Geld, das der Gemeinde für Investitionen übrig bleibt, nachdem alle laufenden Ausgaben bezahlt sind, erhöhte sich folglich. Im Haushaltsplan stand eine Zuführungsrate von 813 500 Euro, am Ende waren es 1,708 Millionen.
Rücklagen steigen
Die Rücklagen schrumpften nicht wie ursprünglich erwartet, sie wuchsen. Beim Grunderwerb und der Anschlussunterbringung für Flüchtlinge fielen insgesamt 625 000 Euro Kosten weniger an als gedacht. Darüber hinaus wurden 200 000 Euro für den Abwasserzweckverband nicht abgerufen. Zum Jahresende flossen so rund 682 000 Euro in die Rücklagen. Berücksichtigt man, dass im Haushaltsplan eigentlich vorgesehen war, 1,3Millionen aus den Rücklagen zu entnehmen, so hat sich der Vermögenshaushalt gegenüber den Planungen um 1,99 Millionen Euro verbessert. Die Rücklagen betrugen zum Jahresende 5,9 Millionen Euro. Zieht man die gesetzlich vorgeschriebene Mindestrücklage von 171 000 Euro ab, bleiben damit für künftige Investitionen 5,75 Millionen Euro. Die Gemeinde ist wie in den vergangenen fünf Jahren schuldenfrei.
„Es war ein überragendes Jahr“, sagte Bürgermeister Berg. Mittelbiberach erfülle seine Aufgaben und könne Maßnahmen umsetzen. „Wir sind gut gerüstet für die Zukunft.“Gemeinderat Hans Mast betonte, die Verwaltung funktioniere, die Planungen seien solide, Entscheidungen gut vorbereitet. „Das Haushaltsergebnis ist sensationell, das ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte er.