Schwäbische Zeitung (Biberach)
Drei WG-Schülerinnen sind erfolgreich
Beim Landeswettbewerb von Jugend forscht geht der erste Preis auch an ihre Lehrerin
(sz) Erfolgreicher hätte der diesjährige Jugend-forscht-Landeswettbewerb vergangenes Wochenende in Fellbach für die Teilnehmer des Landkreises Biberach kaum enden können.
Hanna Brüggemann, Veronika Kienle und Clara Heilker vom Biberacher Wieland-Gymnasium haben mit ihren Forschungsarbeiten zur fotokatalytischen Wasserreinigung mit Titandioxid den dritten Platz im Fachbereich Chemie erreicht. Ihre Lehrerin Daniela Bernlöhr, die die drei über das Schülerforschungszentrum (SFZ) Bad Saulgau betreut, erhielt gleichzeitig den diesjährigen Lehrerpreis für eine der erfolgreichsten Jugend-forscht-Betreuerinnen in Baden Württemberg.
Die drei Biberacher Nachwuchsforscherinnen und ihre Lehrerin haben sich in diesem Jahr nicht zum ersten Mal für den Landeswettbewerb von Jugend forscht qualifiziert. Bereits 2015 waren sie mit einem Regionalsieg ins Finale der besten Nachwuchsforscher des Landes eingezogen, damals allerdings noch mit einem ganz anderen Thema. 2016 hatten sie den Einzug ins Landesfinale knapp verpasst, wurden aber mit einem Hauptpreis beim Bundesumwelt-Wettbewerb ausgezeichnet. Hanna Brüggemann holte mit der Forschungsarbeit außerdem eine Goldmedaille auf internationaler Ebene, bei der International Conference of Young Scientists (ICYS). In diesem Jahr nun der größte Erfolg bei Jugend forscht: dritter Platz auf Landesebene.
BIBERACH Lehrerin ist stolz auf Forscher
„Die drei haben über Jahre hinweg eine große Begeisterung für chemische und biologische Themen gezeigt und sich auch durch Rückschläge nie entmutigen lassen“, sagt WGund SFZ-Lehrerin Daniela Bernlöhr. „Umso mehr freut es mich, dass sie in ihrem letzten Schuljahr dieses Erfolgserlebnis mitnehmen.“Daniela Bernlöhr schreibt das sehr gute Ergebnis ganz und gar der Arbeit ihrer Schülerinnen zu. „Ich selbst gebe nur Hilfestellungen, denn echte Forschungsarbeit bedeutet, dass auch ich das Ergebnis vorher nicht kenne.“
Und ihre eigene Ehrung als beste Jugend forscht-Lehrerin des Landes? „Natürlich habe ich mich wahnsinnig darüber gefreut“, sagt sie. „Es ist eine große Anerkennung für die vielen Stunden, die ich an der Schule und am SFZ investiere. Aber ich würde das Ganze nicht tun, wenn es mir nicht unheimlich viel Spaß machen würde.“Zu Jugend forscht gekommen ist die WG-Lehrerin für Chemie, Biologie und Naturwissenschaften übrigens durch einen ehemaligen Schüler. Der brauchte für seine Projektidee eine Betreuerin am SFZ in Bad Saulgau. Das Chemie-Projekt zu einer wasserspaltenden Kohlenstoffnitrid-Nanofolie war ein Knaller und marschierte über den Landessieg 2014 direkt zum Bundeswettbewerb durch, wo es mit dem dritten Platz ausgezeichnet wurde.
„Damals hat mich das ganze, ehrlich gesagt, alles etwas überrollt“, erinnert sich die 41-Jährige. „Jetzt, nach insgesamt 23 Jugend-forschtProjekten innerhalb von vier Jahren, kenne ich mich ganz gut aus mit den Regularien und es läuft etwas ruhiger.“
Damit es nicht zu ruhig läuft, arbeitet Daniela Bernlöhr bereits an der Nachwuchsförderung. „Es muss ja weitergehen wenn Hanna, Veronika und Clara jetzt Abi machen.“In den Forscher-Räumen des WielandGymnasiums läuft derzeitig ein einzigartiges Projekt: Ein für alle Biberacher Schüler der weiterführenden Schulen offener Laborkurs. Das Gemeinschaftsprojekt von Pestalozziund Wieland-Gymnasium sowie dem Bischof-Sproll-Bildungszentrum und dem Schülerforschungszentrum Bad Saulgau ermöglicht den Einstieg ins schulübergreifende Forschen und soll Geschmack auf Chemie, Biologie und Physik machen.