Schwäbische Zeitung (Biberach)
Gut gewürzter Fernsehspaß
Das beste Stück vom Braten (Fr., ARD, 20.15 Uhr)
Unterhaltsame, niveauvolle Komödien sind im Fernsehen inzwischen Mangelware – leider auch bei den öf- fentlich-rechtlichen TVSendern. Eine rühmliche Ausnahme ist da „Das beste Stück vom Braten“. Das hat mehrere Gründe: Die Geschichte ist amüsant, die Handlung temporeich inszeniert, hinzu kommt bis in die Nebenrollen hinein eine tolle Darstellerriege. Die Zutaten für diesen Film in der Regie von Michael Rowitz sind Gaumenfreuden und Fleischeslust, garniert mit Intrigen und Täuschung.
Im Zentrum stehen zwei kulinarische Streithähne, die zwanghaft sich und anderen in die Suppe spucken. Da ist Fritz Karl, der als Spitzenkoch und notorischer Aufreißer namens Michi Griesebach glänzt und plötzlich anfängt, sich selbst zu hinterfragen. Dann wäre da Herbert Knaup, der wunderbar selbstherrlich den Restaurantkritiker und Rivalen Harry Dumont spielt und lernen muss, dass manchmal ein Geheimagentenpudding Kinder glücklicher macht als französische Delikatessen. Und zwischendrin steht Christina Hecke, die als Dumonts neurotische Tochter Helene wieder die Lust am Essen entdeckt. Gegen Ende wird es zwar eine Prise zu sentimental, aber bis dahin gibt es viel zu lachen über gekränkte Männer-Egos, liebeshungrige Frauen, schräge Therapeuten, durchgeknallte Patienten, spleenige Köche und vernachlässigte Kinder.