Schwäbische Zeitung (Biberach)
Radweg-Neugestaltung in der Gaisentalstraße ist schwierig
Verschiedene Interessen kollidieren – In der Valenceallee gibt es dagegen keine Probleme
- Die Radwege bergab in der Valenceallee und in der Gaisentalstraße sollen im Zuge von Straßensanierungen in diesem Jahr verbreitert und niveaugleich mit der normalen Fahrbahn angelegt werden. Während der Bauausschuss die Maßnahme in der Valenceallee einstimmig beschloss, wurde das Vorhaben in der Gaisentalstraße vertagt, weil gleich mehrere Punkte noch zu überprüfen sind.
BIBERACH
Valenceallee:
Der Radweg bergab in der Valenceallee ist etwa 430 Meter lang und mit einem Flachbord (drei Zentimeter hoch) von der Fahrbahn abgesetzt. Weil er aufgrund einzuhaltender Sicherheitsabstände nur noch 70 Zentimeter nutzbare Fläche ausweist, wurde die Pflicht zur Benutzung für Radfahrer bereits 2012 aufgehoben.
Im Zuge der Straßensanierung wird nun auf Fahrbahnniveau ein zwei Meter breiter Schutzstreifen angelegt. Schutzstreifen sind Teil der Straße und durch eine dünne, unterbrochene Linie gekennzeichnet. Autos dürfen auf Schutzstreifen nicht parken und nur ausnahmsweise fahren. Die Fahrbahnbreite wird von sechs auf 5,50 Meter reduziert. Die Maßnahme kostet rund 150 000 Euro.
Nicht so einfach stellt sich die Situation in der Gaisentalstraße dar. Der Radweg bergab ist dort etwa 560 Meter lang und durch einen Bordstein von der Straße abgesetzt. Auch dort verrin-
Gaisentalstraße:
gert sich die nutzbare Breite aufgrund von Sicherheitsabständen im Bereich der Einmündung Birkenharder Straße auf nur noch 70 Zentimeter. Die Benutzungspflicht wurde 2012 ebenfalls aufgehoben. Problematisch ist, dass den Radfahrern bei Dunkelheit häufig Fußgänger auf dem Radweg entgegenkommen, die den hinter Büschen und Bäumen gelegenen Fußweg nicht nutzen wollen.
Eigentlich hatte die Stadt geplant, auch hier die Fahrbahnbreite auf 6,5 Meter zu reduzieren und daneben eine mindestens 1,85 Meter breiten Radfahrstreifen anzulegen. Der bestehende Grünstreifen zum Fußweg sollte dann noch weiter verbreitert werden. Auf Höhe der Jahnstraße sollte außerdem eine Bushaltestelle angelegt werden.
CDU-Stadtrat Friedrich Kolesch machte das Gremium allerdings darauf aufmerksam, dass dann die noch immer bestehende und vor allem während des Schützenfests genutzte Parkmöglichkeit am Straßenrand wegfällt. Denn auf einem Radfahrstreifen darf nicht geparkt werden. Mit Hinblick auf eine drohende Parkplatznot im Bereich Grüner Weg könnten diese Parkplätze aber wichtig sein, so Kolesch. Ebenso sah er die Verbreiterung des Grünstreifens kritisch. Viele Leute würden den Fußweg nachts deswegen nicht benutzen, weil er von der Straße nicht einsehbar sei und sie sich deshalb nicht sicher fühlten. In diesem Punkt stimmten ihm auch Gabriele Kübler (SPD) und Magdalena Bopp (Freie Wähler) zu, die den Radwegeausbau ansonsten begrüßten. Silvia Sonntag (Grüne) empfahl, man könne nachts ja den Gehweg auf der anderen Seite (beim „Biberkeller“) nehmen, der liege direkt an der Straße.
Baubürgermeister Christian Kuhlmann hielt den Sicherheitsaspekt ebenfalls für relevant und sagte zu, zu prüfen, ob man nicht die Sträucher entlang des Fußwegs entfernen kann, um eine bessere Durchsicht zu gewährleisten. Das Thema Parken in der Gaisentalstraße habe er in der Planung allerdings nicht so hoch gewichtet. Die Stadt werde aber nun prüfen, ob und wie sich die Themen Radweg, Fußweg und Parken in diesem Bereich zufriedenstellend lösen lassen, so Kuhlmann. Eine Entscheidung wurde deshalb vertagt.