Schwäbische Zeitung (Biberach)
Scharlatan Lanka
Zum Artikel: „Überraschende Wende im Masern-Prozess“(17.2.): Wären von der Ausschlachtung des Gerichtserfolgs von Stefan Lanka nicht sehr viele Menschen betroffen, die sich gar nicht gegen vorenthaltene Impfungen wehren können (Kinder, geschwächte und immunsupprimierte Menschen), könnte man den Sieg von Lanka eigentlich als Weg der Evolution abtun: Menschen, die sich bewusst nicht impfen lassen, sterben über kurz oder lang an den Folgen der nicht erfolgten Impfung.
Aber genau weil es viele Menschen gibt, die auf den Herdenschutz oder die elterliche Fürsorge angewiesen sind, sollte man mit allen Mitteln solche Scharlatane wie Stefan Lanka bekämpfen.
Es ist kaum zu glauben, dass einer der größten Erfolge in der Geschichte der Medizin durch solche Demagogen infrage gestellt und bekämpft wird. Offenkundig geht es Teilen der Gesellschaft inzwischen einfach viel zu gut, wenn man die Angst vor gefährlichen, aber vermeidbaren, Krankheiten so weit verloren hat, dass jede Prävention abgelehnt wird.
Mir bereitet das Sorgen über den Geisteszustand genau diesem Teils der Gesellschaft.
Benjamin Schäfer,
Riedlingen
Überprüfung von Gedenkstätten
Zum Artikel: „Trauma Verdun“(20.2.): Ich möchte mich für Ihren Artikel über den Beginn der Schlacht von Verdun bedanken. Pfingsten 2014 war ich mit meiner Familie an eben diesem Ort. Dies hat uns alle sehr berührt und betroffen gemacht.
Ja, aus dem hundertjährigen Abstand wird uns das Ausmaß der Tragödie dieser Schlacht und des ganzen Krieges noch einmal neu bewusst. Dem brutalen Blutvergießen von Verdun sollte ja schon gut 20 Jahre nach dessen Ende ein zweites, noch weitaus brutaleres Blutvergießen folgen.
Ein durchaus außergewöhnliches und in Deutschland vielleicht einmaliges „Kriegerdenkmal“steht bis heute auf dem Friedhof in Friedrichshafen-Ailingen. Dieses Denk- mal ist ganz im nationalistischen Geiste der ausgehenden 1920er-Jahre und der beginnenden 1930er-Jahre am Totensonntag 1930 eingeweiht worden. Dort werden die deutschen Soldaten als „Blutzeugen für das Recht“gesehen. Ich bin sehr froh, dass sich der Ortschaftsrat der Gemeinde Ailingen am Ende des Jahres 2014 entschieden hat, diese Inschrift hundert Jahre nach dem Geschehen historisch zu überprüfen und eine ergänzende Hinweistafel anzubringen. Der Vollzug dieser Entscheidung steht im Moment allerdings noch aus. Ich hoffe jedoch sehr, dass dies noch im Laufe des Jahres geschieht, spätestens zum hundertsten Jahrestag des Endes der Schlacht von Verdun am 20. Dezember.
Friedrichshafen
Klaus Friedrich,
Wohl bekomm’s
Zum Artikel: „Gottfried Härle will nicht aufgeben“(17.2.): Nachdem das Landgericht Ravensburg der Leutkircher Brauerei Härle untersagt, ihr Bier weiterhin mit „bekömmlich“zu bewerben, stellt sich konsequenterweise die Frage, ob künftig die typisch deutschen Trinksprüche „Zum Wohl“und „Wohl bekomm’s“beim Biertrinken noch verwendet werden dürfen. Muss zusätzlich nun auch in Frankreich der Trinkspruch „À votre santé“(„Auf Ihre Gesundheit“) aufgrund der EGVorgaben aus Brüssel geändert werden in „attention bière“?
Buchheim
Anton Kille,
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