Schwäbische Zeitung (Biberach)
Maselheim investiert und fährt auf Sicht
Beschlossenes Investitionsprogramm bis 2019 bildet Grundlage für Haushalt 2016
- Die Gemeinde Maselheim will bis 2019 unter anderem in den Straßen- und Kanalbau, den Erwerb von Grundstücken, den Umbau und die Sanierung von Gebäuden und den Kindergartenbau investieren – und dabei finanziell auf Sicht fahren. Zur Vorbereitung des Entwurfs des Haushaltsplans 2016 hat der Gemeinderat das Investitionsprogramm bis 2019 beraten und einstimmig beschlossen.
Kämmerin Marion Bailer kalkuliert zum Jahresende 2016 mit einem Schuldenstand von rund 44 000 Euro und 2017 voraussichtlich mit 17 000 Euro. Bis 2019 stellen auf der Einnahmeseite im Vermögenshaushalt die Erlöse aus Grundstücksverkäufen, Erschließungsbeiträge, Zuschüsse und Zuweisungen vom Land die größeren Positionen dar.
Bailer zeichnete detailliert die objektbezogenen Einnahmen und Deckungsmittel zu den Investitionen und die Investitionskosten auf. „Ob
MASELHEIM
sich alles realisieren lässt, ist offen“, sagte Bailer. Teilweise handle es sich um bereits beschlossene Investitionen „und es wurden auch bewusst Maßnahmen zurückgestellt“. Rat Paul Grimm befand: „Mit diesem Plan fahren wir auf Sicht.“Dazu bekannten sich auch Bürgermeister Elmar Braun und andere Ratsmitglieder.
Fürs Jahr 2017 war im Investitionsplan kein Geld für den Grunderwerb vorgesehen. Rat Johannes Ströbele schlug vor, für den Kauf von Bauland vorsorglich 200 000 Euro im Haushalt einzustellen. „Wenn wir etwas kaufen können, haben wir vorgesorgt“– wenn nicht, sei das Geld auch nicht ausgegeben. Mit dieser Verschuldung könne er leben. Auf Nachfrage der SZ sagte Bailer, dass der für 2017 neu eingestellte Betrag für Grunderwerb den Rücklagen entnommen wird. Diese schrumpfen dann 2017 auf 607 000 Euro.
Kindergarten ist großer Brocken
Der geplante Kindergartenneubau in Maselheim schlägt in den Jahren 2017 bis 2019 voraussichtlich mit rund zwei Millionen Euro zu Buche. Die Rücklagen reduzieren sich bis Ende 2018 auf den Mindestsatz von rund 200 000 Euro. 2019 können der Rücklage voraussichtlich circa 270 000 Euro zugeführt werden. Werden alle Projekte im Investitionsprogramm zu den prognostizierten Kosten umgesetzt, erhöht sich der Schuldenstand bis Ende 2018 auf rund eine Million Euro – pro Kopf circa 225 Euro.