Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mehr als der klassische Betriebssport
Sportvereine wie die TG Biberach engagieren sich in der betrieblichen Gesundheitsförderung
(aw) - Die betriebliche Gesundheitsförderung ist auch für die Turngemeinde Biberach ein zunehmend wichtiges Thema. Die ersten Kurse sind angelaufen. Mit dem Betriebssport klassischer Prägung hat das betriebliche Gesundheitsmanagement aber nur zum Teil zu tun.
Beim Stichwort Betriebssport denkt man an gemeinsame Aktivitäten von Mitarbeitern eines Unternehmens, die sich regelmäßig zum Fußball, Handball oder anderen Ballsportarten, zum Tischtennis, Laufen, Schwimmen oder anderen Sportarten trafen. Teilweise nahmen die Betriebssportgruppen auch an Wettkämpfen teil. Bei der TG ist dies nicht unbekannt, der Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Beer erinnert an die bestehende Kooperation mit der Betriebssportgruppe von Boehringer Ingelheim, früher Thomae.
BIBERACH
Stressbewältigung ist wichtig
Die betriebliche Gesundheitsförderung schließt die klassischen Sportarten nicht aus, hat aber einen anderen Ansatz: Es geht um Gesundheitssport, um Verhaltensprävention oder Maßnahmen zur Entspannung oder Stressbewältigung. Zahlreich sind die Ansatzpunkte und hoch die Anforderungen an einen Sportverein, der sich auf dem Feld auch in Konkurrenz bewegt, etwa zu Krankenkassen oder Volkshochschulen. „Wir stimmen das Programm auf ein Unternehmen und die Bedürfnisse der Mitarbeiter ab“, sagt der TG-Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Beer. „Wir wollen einen Mehrwert für Mitarbeiter bieten im sportlichen Bereich und zusammen mit den Firmen etwas entwickeln“, ergänzt TG-Geschäftsführer Thiemo Potthast. Denkbar sei der klassische Gesundheitssport in Form der Rückenschule beispielsweise, „aber es kann auch Richtung Teambuilding gehen, Mountainbike, Beachvolleyball oder Beachsoccer“, so Potthast.
Mit der „großen Palette, mit der wir schon so unterwegs sind“, sprich mit 28 Abteilungen, darunter Gesundheits- und Freizeitsport, sei die TG „breit aufgestellt“und in der Lage, Wünsche gut abzudecken, sagt Beer. Er verhehlt nicht, dass der Impuls, in die betriebliche Gesundheitsförderung stärker einzusteigen, von außen kam. „Wir wurden angesprochen, ob wir so etwas anbieten“, sagt Beer. Der Verein griff das Thema auf. Zumal die TG davon auch in anderer Hinsicht profitieren könnte: um neue Mitglieder zu gewinnen, ob es der Mitarbeiter eines Unternehmens ist oder dessen Kinder. „Aber das ist nicht unsere primäre Absicht“, so Beer.
Seit Kurzem seien Kurse mit drei Unternehmen angelaufen sagt Potthast. Mit sechs weiteren sei man in Gesprächen. Im Verein ist man zuversichtlich, dass die Nachfrage steigt. Die betriebliche Gesundheitsförderung, so Beer, „wird sich etwas ausweiten“.