Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kampf an zwei Fronten
Kommissarin Louise Boni - Jäger in der Nacht (ARD, Do., 20.15 Uhr) -
Sensibel, dünnhäutig und trotzdem extrem willensstark: Louise Boni setzt ihren Kopf durch, notfalls auch gegenüber ihrem Chef oder ihren Kollegen. Und das ist auch gut so. Denn in ihrem neuen Fall hat sie es mit einem Täter in den eigenen Reihen zu tun. Um ihrem Chef Bermann (Anian Zollner) dafür genügend Beweise zu liefern, bringt sie sich selbst in Gefahr.
Diese Krimireihe ist ganz auf die Ermittlerin zugeschnitten. Neben der Hauptperson gleitet der Rest der Truppe in Nebenrollen ab. Das ist zum Teil dem Drehbuch nach dem Roman von Oliver Bottini geschuldet, zum anderen aber auch der starken Schauspielerin Melika Foroutan. Dank ihrer intensiven Präsenz geraten die sparsamen Texte der Vorlage zu eindrücklichen Anmerkungen. Und selbst wenn sie nichts spricht, hält ihre Darstellung die Spannung auf dem Siedepunkt. Louise kehrt nach einer Entziehungskur in den Dienst zurück. Sie soll den Fall der vermissten Studentin Nadine klären. Polizeiroutine halt. Dann liegt der 15-jährige Eddi tot im See. Er hatte die misshandelte Nadine in einem Schuppen entdeckt.
Hannah Hollinger (Buch) und Brigitte Maria Bertele (Regie) erzählen die Geschichte von menschlichen Abgründen in düsteren Bildern und zeigen eine Heldin, die gegen das Böse kämpft. Innerlich wie äußerlich.