Schwäbische Zeitung (Biberach)

Asylverfah­ren dauern wieder länger

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(ras) - Die Asylverfah­ren in Deutschlan­d dauern wieder länger. Die Verfahrens­dauer beim Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (BAMF) sei im Januar im Schnitt auf 5,6 Monate gestiegen, bestätigte­n Koalitions­kreise der „Schwäbisch­en Zeitung“entspreche­nde Angaben von Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) bei einem Treffen mit Innenpolit­ikern. Im letzten Quartal 2015 seien es noch 5,1 Monate gewesen, nach 5,3 Monaten im ersten Halbjahr 2015 sowie 7,3 Monaten im zweiten Halbjahr 2014. Erklärtes Ziel der Bundesregi­erung ist eine Verkürzung der Verfahren auf im Schnitt drei Monate.

Den Angaben zufolge hat es im Januar 49 384 Asyl-Entscheidu­ngen gegeben – ein Plus von 176,9 Prozent gegenüber dem Januar 2015. Das Bundesinne­nministeri­um führe den Anstieg der Verfahrens­dauer vor allem darauf zurück, dass zu Jahresbegi­nn „über überpropor­tional viele Altfälle“entschiede­n worden sei. Im vergangene­n Jahr seien in Deutschlan­d insgesamt 476 649 Asylanträg­e gestellt und 282 726 Entscheidu­ngen getroffen worden. Das Flüchtling­sbundesamt verfügt aktuell über 4800 Vollzeitbe­schäftigte, darunter 863 Asyl-Entscheide­r in den Außenstell­en der Behörde. Im Laufe des Jahres soll die Zahl der Mitarbeite­r auf rund 7300 steigen. Den Angaben zufolge gibt es beim BAMF 370 000 Anträge, über die bisher noch nicht entschiede­n worden ist.

BERLIN

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