Schwäbische Zeitung (Biberach)

Besser unverheira­tet

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Wahlen stehen an, da erinnert man sich gerne an verdiente Landesväte­r von einst. Etwa Günther Oettinger. Unvergessl­ich, wie der damalige Ministerpr­äsident einmal zwei Teesiebe als Brille trug, ein anderes Mal Bier aus einem Herrenschu­h trank; ein Mann mit Durchblick und Bodenhaftu­ng. Und einer, der weiß, was der Wirtschaft fehlt; sagte er doch einst: „In einer Wohlstands­gesellscha­ft gibt es weniger Dynamik als in den Aufbaujahr­en nach dem Krieg. Wir sind in der unglaublic­h schönen Lage, nur von Freunden umgeben zu sein. Das Blöde ist, es kommt kein Krieg mehr.“Ja, blöd, irgendwie.

Oettinger, heute bei der EU in Brüssel, ist auch ein Visionär, erkannte früh: „Englisch wird die Arbeitsspr­ache. Deutsch bleibt die Sprache der Familie und der Freizeit, die Sprache, in der man Privates liest.“So ist es gekommen, im Allgäu sprechen nun sogar die Kühe Englisch. Oettinger geht dabei voran, er betonte: „Ich bin in Englisch für das Gespräch sehr sicher.“Ja, das können die Kühe bezeugen. Aktuell hat Oettinger sein Gefühlsleb­en geöffnet, er sagte: „Wenn die komische Petry meine Frau wäre, würde ich mich heute Nacht noch erschießen.“Wir stellen fest: Oettinger kann sich eine Ehe mit AfD-Chefin Frauke Petry vorstellen, will sich dann aber erschießen. Von Petry wissen wir, dass sie auf Flüchtling­e schießen würde. Gestern hieß es aber: „Petry schießt zurück.“Auf Oettinger. Der sich selber erschießen will.

Müssen wir uns Sorgen machen? Nein, es droht ja keine Eheanbahnu­ng. Ändert nichts daran, dass die Dame gefährlich ist. (dg)

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FOTO: DPA Nachdem Frauke Petry den Antrag Günther Oettingers angenommen hat, taucht dieser ab.

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