Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Blitzer-autos dürfen nicht getarnt werden
Autos mit Ortskennzeichen „N“sind verdächtig
(ins) - Eine Idee des Heimenkircher Gemeinderatsmitglieds Artur Prinz ist in der Praxis aus rechtlichen Gründen nicht umsetzbar. Prinz hatte in der jüngsten Ratssitzung darauf hingewiesen, dass die Fahrzeuge, die mit Lasergeräten Geschwindigkeitskontrollen durchführen, an ihrer Autonummer leicht erkennbar seien.
Tempokontrollen führt in Heimenkirch die Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft durch. Wer eine Autonummer mit dem Ortskennzeichen „N“sehe, wisse meist sofort Bescheid, sagte Prinz und bat die Verwaltung nachzufragen, ob die „Blitzer“nicht unauffälligere Autonummern nutzen könnten.
Heimenkirchs Bauamtsleiter Markus Grotz hat nun eine entsprechende Anfrage an die Verkehrsüberwachung gestellt und bereits Antwort erhalten. „Leider ist es gesetzlich in Deutschland verboten,
Geschwindigkeitsmessgeräte zu tarnen“, heißt es darin. „Es dürfen nur natürliche und vorhandene Gegebenheiten genutzt werden, was insbesondere bei den Messanlagen auf Stativ auch genutzt wird.“In den 90er-jahren sei es dagegen noch möglich gewesen, für Geschwindigkeitsmessfahrzeuge sogenannte Wechselkennzeichen zu beantragen. Diese wurden an der Messstelle per Magnet über den Original-kennzeichen angebracht.
Die in Heimenkirch vorwiegend eingesetzte Messtechnik benötige ein Stativ, was außerhalb des Fahrzeugs aufgebaut wird. In 30er-bereichen stehe das Messfahrzeug aus Platzgründen oft direkt am Fahrbahnrand. Da in solchen Bereichen oft vergleichsweise wenige Fahrzeuge – und zwar vor allem Anlieger – unterwegs seien, spreche sich die Messaktion und der Standpunkt schnell herum.