Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Öffentlich-rechtliche Sender bei Grimme-preisen vorn
Caren Miosga mit Sonderpreis geehrt – Nur zwei Produktionen privater Sender mit dabei
(dpa) - Bei den diesjährigen Grimme-preisen haben die öffentlich-rechtlichen Sender klar dominiert. 14 der 16 begehrten Preise gingen an Produktionen oder Akteure von Ard-anstalten und des ZDF. Im vergangenen Jahr hatten die Privaten noch fünf von 16 Preisen erhalten.
Das Institut sprach am Dienstag in einer Mitteilung von einem „bemerkenswerten Preisjahr“. Es habe gezeigt, was das Fernsehen der Gegenwart leisten könne, erklärte Grimmedirektorin Frauke Gerlach. In der Kategorie Information und Kultur wurde der Dokumentarfilm „Loveparade – Die Verhandlung“(WDR/ARTE) ausgezeichnet. Es handele sich um eine herausragend gelungene Dokumentation der schwierigen juristischen Aufarbeitung der tödlichen Massenpanik in Duisburg 2010, so die Jury. Im Wettbewerb Fiktion erhielt „Für immer Sommer 90“(ARD) einen Preis.
Bei den Produktionen für Kinder und Jugendliche konnte sich unter anderem der Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“(SWR/ARTE) über Antisemitismus in Deutschland durchsetzen. „Dieser Film ist so erfrischend anders im Umgang mit Vorurteilen und Klischees über das Leben als Jude in Deutschland“, urteilte die Jury. In der Kategorie Unterhaltung lag mit der „Carolin Kebekus Show“(WDR) wenig überraschend eine altbekannte Preisträgerin vorne.
Als die beiden einzigen Produktionen privater Sender wurden „15
Minuten Joko & Klaas – Männerwelten“(Prosieben) und „Unorthodox“(Netflix) ausgezeichnet. In dem Vierteiler „Unorthodox“geht es um den Ausbruch einer Jüdin aus traditionellen Zwängen.
Die „Besondere Ehrung“des Deutschen Volkshochschul-verbandes (DVV) als Grimme-sonderpreis geht 2021 an die Tagesthemen-journalistin Caren Miosga für ihre Art und Weise, Nachrichten zu vermitteln. Der undotierte Grimme-preis zeichnet Fernsehsendungen und -leistungen aus, die als vorbildlich und modellhaft bewertet wurden. Er gilt als einer der wichtigsten Preise für Qualitätsfernsehen in Deutschland. Stifter des Preises ist der Deutsche Volkshochschulverband.