Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Towerstars fehlt nach der Führung der Dampf
Ravensburg verliert gegen die Löwen Frankfurt mit 1:2
- Die Ravensburg Towerstars haben das zweite Heimspiel innerhalb von fünf Tagen verloren. Gegen die Löwen Frankfurt setzte es am Dienstagabend in der DEL2 eine knappe 1:2-Niederlage. Vor allem nach dem Führungstreffer fehlte den Towerstars der Dampf. „Frankfurt war die bessere Mannschaft heute, sehr zweikampfhart“, anerkannte Trainer Rich Chernomaz die Leistung der Gäste aus Hessen. „Wir haben nach und nach das Spiel übernommen, Druck aufgebaut und nicht mehr viel zugelassen“, zeigte sich Löwen-coach Franz-david Fritzmeier zufrieden nach dem Auswärtssieg.
Wann immer sich die Towerstars und die Löwen in den vergangenen Jahren getroffen hatten, war es das Aufeinandertreffen zweier Spitzenteams gewesen. Ausgerechnet in dieser Saison, in der die Frankfurter so gerne in die DEL aufsteigen würden, ist es anders. Die Punkteausbeute der Hessen ist bisher überschaubar, allerdings haben sie auch ein paar Spiele aufzuholen, die zuvor coronabedingt ausfielen. Dass mit ihnen trotzdem immer zu rechnen ist, zeigte der vergangene Sonntag, als die Löwen das Derby gegen die Kassel Huskies gewannen. Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken traten sie gegen die durch den Sieg bei den Tölzer Löwen ebenfalls gestärkten Towerstars an. So war es gefühlt doch eine Partie, in der sich zwei Topmannschaften gegenüberstanden.
Von Beginn an ging es aggressiv zur Sache. Beide Goalies hatten viel Betrieb vor ihren Toren, mussten ständig präsent und auf den nächsten Angriff gefasst sein. Nicht ganz einfach war auch die Aufstellung, die sich Towerstars-coach Rich Chernomaz überlegt hatte. Es ging nämlich sowohl defensiv als auch offensiv einigermaßen wild durcheinander. Und: Robbie Czarnik mischte nach seiner kurzen sonntäglichen Pause wieder mit. Nur im Tor herrschte Kontinuität, denn da stand erneut Jonas Langmann, was nach seiner überragenden Leistung in Tölz keine große Überraschung war.
Langmann machte denn auch genau da weiter, wo er am Sonntag aufgehört hatte: mit sehr guten Paraden. Im Angriff eröffnete sich den Towerstars bald die erste Überzahl, in der Joshua Samanski den Löwen-goalie Bastain Kucis erstmals ernsthaft prüfte. Nach zwei schönen Schlenkern tauchte der Junioren-nationalspieler vor dem Frankfurter Tor auf, scheiterte aber. Danach dauerte es bis zur nächsten größeren Chance, die war dann aber drin. Zudem war das 1:0 (16.) eine Premiere: Nach perfektem Querpass von Vincenz Mayer schoss Alexander Dosch nämlich sein erstes Profitor. Dementsprechend ausgelassen wurde es von der ganzen Mannschaft gefeiert. Demensprechend vehement bemühten sich auch alle, dass Dosch den Puck bekam, um ihn für alle Zeiten zu bewahren. Neben ihm verdiente sich auch Sebastian Hon, der auf Mayer gepasst hatte, seinen ersten Assist und damit seinen ersten Scorerpunkt im Towerstars-trikot.
Nach der ersten Pause schien die
Führung die Ravensburger aber nicht gerade zu beflügeln. Die Frankfurter bekamen immer mehr Raum, fuhren immer wieder gefährlich ins Angriffsdrittel, prüften Langmann – ohne ihn zu überwinden. Die Towerstars hatten zweimal im Powerplay die Möglichkeit, zu erhöhen, doch auch da hielten sich die starken Szenen in Grenzen. Und weil sie zeitweise schier darum bettelten, fingen sie sich nicht unverdient kurz vor Ende des zweiten Drittels den Ausgleich durch Martin Buchwieser (39.).
Auch zu Beginn des Schlussdrittels
sah es nicht danach aus, als würde die Angriffsmaschinerie der Towerstars noch richtig in Gang kommen. Vielmehr machte Frankfurt weiter Druck und drängte auf die Führung. Allein Langmanns Paraden war es zu verdanken, dass zunächst kein zweiter Gegentreffer fiel. Bis zur 52. Minute. Da holte Adam Mitchell den Hammer raus, Langmann war die Sicht verdeckt – und der Puck schlug zum verdienten 1:2 ein. Weil den Towerstars auch danach er Dampf fehlte, blieb es bei der knappen Niederlage.