Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Ravensburg sieht sich gerüstet
Erstes Play-off-Spiel des EVR in der Regionalliga – Beide Teams stehen für Tempo
RAVENSBURG (sz) - Der EV Ravensburg hat für das erste Play-off-Spiel in der Eishockey-Regionalliga Südwest gegen den SC Bietigheim-Bissingen alle Mann an Bord. Der EVR spielt zum ersten Mal in den Playoffs der vierthöchsten deutschen Liga. Anpfiff zum ersten Spiel ist an diesem Freitag um 20 Uhr in der Eissporthalle Ravensburg. In der Serie „best of three“ist laut Mitteilung kein Favorit auszumachen.
Der EVR, Zweiter der Hauptrunde, hat sich die gesamte Saison über konstant in den Play-off-Rängen gehalten. Der amtierende Meister Bietigheim hat sich nach eher schwachem Beginn in den letzten sechs Spielen der Hauptrunde noch auf Platz drei vorgearbeitet und ist in der Regionalliga die Mannschaft der Stunde.
Beide Mannschaften spielen ein schnelles Eishockey mit stetem Zug zum Tor. Auch nach den Statistiken liegen beide Teams annähernd gleichauf. In Überzahl haben die Oberschwaben eine Erfolgsquote von 24,3 Prozent, die Bietigheimer kommen hier auf 20,8 Prozent. Unterzahlsituationen überstand der EVR zu 81 Prozent unbeschadet, der SC Bietigheim zu 79,8 Prozent. In der Fairplay-Wertung haben sich beide Mannschaften in der Hauptrunde nicht mit Ruhm bekleckert. Mit 466 Strafminuten liegt der EVR auf dem vorletzten Rang, mit 457 Minuten
Bietigheim nur einen Rang davor. Wer den SC Bietigheim richtig einschätzen will, muss die jüngsten Spiele betrachten. Jene Begegnungen, in denen die Topstürmer Marco Windisch und Mathias Vostarek wieder dabei waren. In den beiden ersten Aufeinandertreffen der Saison, die der EVR gewann, fehlten sie. In der letzten Begegnung gewann Bietigheim nach einem spektakulären Offensiv-Spektakel gegen Ravensburg mit 9:7. Seither hat die 1b des Zweitligisten Bietigheim Steelers mit Golombek vom Oberligisten Höchstadt auch einen neuen Goalie geholt.
Die Ravensburger haben in dieser Saison aber gezeigt, dass sie vom Goalie bis zur dritten und vierten Reihe konkurrenzfähig besetzt sind und in der Regionalliga jeden Gegner schlagen können. Dominierte anfangs als Torfabrik noch die erste Reihe mit Steffen Kirsch, Johann Katjuschenko und Simon Heckenberger, so hat in der zweiten Saisonhälfte die zweite Formation mit Jonas Mikulic, Philipp Heckenberger und Alex Katjuschenko an Torgefährlichkeit zugelegt. Das entscheidende Tor in Hügelsheim, das letztlich die Play-offs sicherte, durften sich Adrian Kirsch und Fabio Valenti aus Reihe drei gutschreiben.
95 Tore hat der EVR in der Hauptrunde geschossen – nur Spitzenreiter Zweibrücken war besser. Nur 70 Gegentore haben die Oberschwaben kassiert – so wenig wie kein anderes Team. Die Defensive mit Goalie David Heckenberger, den Routiniers Lubos Sekula, Dominik und Bernhard Leiprecht sowie den jungen Spielern Leon Dona, Louis Delsor und Ronny Gehlert ist eine Bank. Zudem hat sich der aus Lindau gekommene offensivstarke Verteidiger Martin Wenter als Glücksfall für den EVR erwiesen. Trainer Martin Masak kann am Freitag auf alle Spieler zurückgreifen.
Der EV Ravensburg hält die Eintrittspreise für die Play-offs unverändert bei fünf Euro (Mitglieder drei Euro). Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zahlen keinen Eintritt.