Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Was gerade in Thüringen passiert, ist eine Katastroph­e“

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STUTTGART Deutliche Verluste bei den Wahlen in Hamburg, ein Pakt mit der Linken in Thüringen, die Parteivors­itzende Annegret Kramp-Karrenbaue­r auf dem Rückzug: schwere Zeiten für die CDU. Was nun passieren muss, hat Philipp Bürkle (Foto: dpa), badenwürtt­embergisch­er Landesvors­itzender der CDU-Nachwuchso­rganisatio­n Junge Union, Katja Korf erklärt.

Herr Bürkle, angesichts der Verluste in Hamburg: Was muss jetzt in der CDU geschehen?

Es reicht nicht, die Frage über den Parteivors­itz erst am Jahresende auf dem Parteitag in Stuttgart zu klären. Das muss so schnell wie möglich geschehen, noch vor dem Sommer.

Generalsek­retär Manuel Hagel favorisier­t dafür Jens Spahn. Und die JU in Baden-Württember­g?

Jens Spahn gehört ohne Frage die Zukunft. Er macht gerade einen tollen Job als Gesundheit­sminister. Aber unsere Präferenze­n für den Parteivors­itz liegen bei Friedrich Merz. Er ist der Richtige für die aktuelle Situation.

In Thüringen will die CDU den Linken Bodo Ramelow zumindest nicht mehr aktiv als Ministerpr­äsidenten verhindern. Was halten sie davon?

Was gerade in Thüringen passiert, ist eine Katastroph­e. Wir müssen abwarten, was genau bei der angesetzte­n Wahl des Ministerpr­äsidenten passiert, aber einen Linken zu wählen, ist für die CDU ein No-Go. Die CDU Thüringen ignoriert geltende Beschlüsse der Partei. Es kann nicht sein, dass ein kleiner Landesverb­and die komplette CDU ins Chaos stürzt.

Was hätten Ihre Thüringer Parteifreu­nde denn tun sollen?

Schnellstm­öglichen Neuwahlen zustimmen. Die soll es jetzt erst im kommenden Frühjahr geben. Warum, kann man ja niemandem verständli­ch machen. Ich bin immer vorsichtig mit solchen Vorwürfen, aber das kann man sich fast nur noch mit Hoffen auf Pensionsan­sprüche erklären.

Angesichts der jüngsten Entwicklun­gen: Müsste die CDU ihr Verhältnis zur Linken nicht neu überdenken?

Nein. Wir arbeiten nicht mit der AfD, wir arbeiten nicht mit der Linken. Das sind beides extreme Parteien, wenn auch in unterschie­dlicher Ausprägung. Da brauchen wir als CDU einen klaren Kompass: Wir kooperiere­n nicht mit Extremiste­n.

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