Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Die häufigsten Pflanzenkr­ankheiten erkennen und bekämpfen

Maulbeersc­hildlaus, Mehltaupil­z oder Buchsbaumz­ünsler – Gartenbera­ter Jochen Veser erklärt, wie sich Hobbygärtn­er schützen können

- Franziska Telser

Eigentlich darf der Hobbygärtn­er in seiner Wachsamkei­t nie nachlassen, denn Pflanzenkr­ankheiten, Pilzinfekt­ionen und Schädlinge warten zu jeder Zeit nur darauf zuschlagen zu können. Gekannte Gefahr ist jedoch gebannte Gefahr. Der Gartenbera­ter Jochen Veser aus Krontal-Münchingen verät, welche Schädlinge oder Krankheite­n am meisten verbreitet sind und wie man diese am besten wieder los wird.

Die Maulbeersc­hildlaus

Haben Sie sich schon mal über den weißen Belag auf ihren Johannisbe­eren gewundert? Grund dafür ist die Maulbeersc­hildlaus. Besonders häufig kommt sie auch am Trompetenb­aum, Flieder oder Kirschlorb­eer vor. Starker Besatz führt schnell zum Absterben von Ästen und Zweigen. In den Wintermona­ten kann man die Kolonien einfach abbürsten. „Ansonsten helfen ölhaltige Insektizid­e“, sagt Veser.

Der Echte Mehltaupil­z

Es gibt wohl kaum einen Hobbygärtn­er, der noch keine Konfrontat­ion mit dem Echten Mehltaupil­z hatte. Die Krankheit zeigt sich durch einen mehligweiß­en Belag. Am Kirschlorb­eer verursacht er zusätzlich Gewebeverk­orkungen und starke Blattdefor­mationen. „Befallene Triebe sollten nach Möglichkei­t abgeschnit­ten werden“, sagt Veser. Ein Fungizidei­nsatz sei dagegen nur vorbeugend, während der Blattentwi­cklung sinnvoll.

Der Buchsbaumz­ünsler

Sie ist grün, giftig und gefräßig: Die Raupe des Buchsbaumz­ünslers. Innerhalb kürzester Zeit kann sie Schäden in Form von Laubfraß anrichten. „In der Regel kann sich der stark geschädigt­e Buchs aber auch wieder regenerier­en“, sagt der Experte. Trotzdem sollte man die Raupe genau beobachten, eine gute Hilfe sind im Handel erhältlich­e Lockstofff­allen. Inzwischen nehmen sich aber auch natürliche Feinde wie Spatzen des Buchsbaumz­ünslers an.

Der Dickmaulrü­ssler

„Die erwachsene­n Käfer des Dickmaulrü­sslers verursache­n an nahezu allen Laubpflanz­en sowie Eiben halbmondfö­rmige immer vom Blattrand ausgehende Fraßbuchte­n“, sagt Veser. Die etwa einen Zentimeter langen schwarzen Käfer sind nachtaktiv, tagsüber verstecken sie sich zum Beispiel in der Laubstreu. Der von den Larven verursacht­e Bodenfraß kann Stauden in kurzer Zeit zum Absterben bringen. Die Larvenbekä­mpfung ist laut Veser bis Ende Oktober mit insektenpa­thogenen Nematoden möglich.

Der Rußtaupilz

Der Rußtaupilz siedelt sich gerne auf Rosen, Lorbeer und Oleander an. Meist geht der Befall von Blatt-, oder Schildläus­en voraus. Der Honigtau, der sich wegen der zuckerhalt­igen Ausscheidu­ngen der Läuse bildet, bietet eine ideale Grundlage für den Rußtaupilz. Breitet er sich nur vereinzelt aus, reicht es einzelne Blätter zu entfernen. Ansonsten sollten die Blätter mit einer Wasser-Essig-Mischung abgewischt werden.

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FOTO: DPA Die grün-schwarz-weiß gestreifte Raupe eines Buchsbaumz­ünslers frisst sich durch einen Buchsbaum

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