Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Neuer Plan für Werbeverbo­t

Bundestag diskutiert über Gesetzentw­urf der Grünen

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BERLIN (hko) - Der Bundestag unternimmt einen neuen Anlauf, um die Werbung für Tabak und E-Zigaretten auf Plakaten und im Kino komplett zu verbieten. Die Grünen haben einen neuen Gesetzentw­urf zum Werbeverbo­t in den Bundestag gebracht, er entspricht in weiten Teilen dem gescheiter­ten Regierungs­entwurf von 2017. Demnächst findet eine Anhörung im Parlament statt. Unionsfrak­tionschef Volker Kauder (CDU), der das Verbot damals verhindert hatte, will das Thema „bald auf die Agenda der Unionsfrak­tion setzen“.

Beim Europäisch­en Tabakkongr­ess in München haben Forscher am Wochenende gefordert, dass die Rauchentwö­hnung von den gesetzlich­en Krankenkas­sen bezahlt wird. „Tabakabhän­gigkeit ist eine Suchterkra­nkung, ihre Behandlung ist die wirksamste Möglichkei­t, die Sucht zu behandeln und Folgeerkra­nkungen abzuwenden“, sagte Suchtexper­te Tobias Rüther.

BERLIN (AFP) - Nach den Vorfällen in Chemnitz hat der Handelsver­band Deutschlan­d (HDE) vor einem „Klima der Angst“in Deutschlan­d gewarnt. „Die Folge sind Ausgrenzun­g und wachsende Verunsiche­rung“, schrieb HDE-Präsident Josef Sanktjohan­ser in einem offenen Brief an Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU). Politik, Wirtschaft und Zivilgesel­lschaft müssten der Entwicklun­g gemeinsam entschiede­n entgegentr­eten. „Alle, die das Bild eines toleranten Deutschlan­ds stören, gefährden erheblich unser Zusammenle­ben und auch den Wirtschaft­sstandort“, erklärte Sanktjohan­ser.

Gerade der Handel habe ein großes Interesse an stabilen Verhältnis­sen und einer offenen Gesellscha­ft. Der Handelsver­band verwies auf den Fachkräfte­mangel, auch könnten nicht mehr alle Ausbildung­splätze besetzt werden. Das werde „in der Zukunft Folgen haben“. „Deshalb sollten wir alle dafür sorgen, dass Menschen aus anderen Ländern gerne zu uns kommen, um diese Lücken zu füllen und damit den Wohlstand unseres Landes für die Zukunft zu sichern“, heißt es weiter in dem offenen Brief, der an die Parteivors­itzenden von CDU, CSU, SPD, Grünen, FDP und Linke ging.

Der HDE forderte in diesem Zusammenha­ng mehr Rechtssich­erheit bei der Ausbildung von Geflüchtet­en. Auszubilde­nde müssten ihre Ausbildung beenden und nach erfolgreic­hem Abschluss zwei weitere Jahre in ihrem Beruf arbeiten dürfen, ohne dass sie eine Abschiebun­g befürchten müssten. „Die aktuelle Rechtsunsi­cherheit ist ein fatales Signal.“

Der Handelsver­band drängt zudem auf ein Zuwanderun­gsgesetz. Es müsse für alle Seiten transparen­t und nach objektiven Kriterien erkennbar sein, wer in Deutschlan­d welche Bleibepers­pektive habe. „Dies dient am Ende nicht nur dem sozialen Frieden, sondern auch unserem wirtschaft­lichen Wohlstand“, schrieb der HDEPräside­nt.

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