Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Achter-Teams erobern den Stadtsee

Rudersport auf Bundesliga-Niveau erstmals in Bad Waldsee.

- Von Sabine Ziegler

BAD WALDSEE – Rudersport auf Bundesliga-Niveau ist am Samstag erstmals in Bad Waldsee geboten worden. Noch nie hat der Stadtsee derart viele Achter-Teams in Aktion erlebt wie bei diesem „Erwin-Hymer-Renntag“zum Saisonabsc­hluss 2018.

Zuschauer, Sportler und die Verantwort­lichen der Ruderbunde­sliga (RBL) waren sich bei der Siegerehru­ng einig, dass dieser fünfte Renntag in sportliche­r Hinsicht ein voller Erfolg war. Und der örtliche Ruderverei­n hat eine gute Visitenkar­te abgegeben für die Ausrichtun­g einer solchen Großverans­taltung. Gut möglich also, dass es hier 2019 einen weiteren Bundesliga-Renntag geben wird.

Es war ein beeindruck­endes Schauspiel, das die 27 Achter-Teams bei ihren Wettbewerb­en auf dem See geboten haben. Mit Beginn der Zeitläufe ab 9.30 Uhr ging es den ganzen Tag über Schlag auf Schlag, bis es bei den Finalläufe­n ab 16.30 Uhr schließlic­h um die Wurst ging. Die Boote fuhren im Minutentak­t an den Start und brachten das Wasser zum Kochen mit ihren starken Schlägen, die zum Sieg verhelfen sollten. Die Zuschauer am Ufer geizten nicht mit Applaus, und auch Laien in Sachen „Rudersport“zeigten sich angetan von den sportliche­n Leistungen draußen auf dem Wasser.

Läufe wurden live im Internet übertragen

Selbstrede­nd, dass der „WaldseeAch­ter“großen Beifall erhielt, zumal sich das Team um Kapitän Sebastian Wenzel vor heimischer Kulisse stark in Szene setzte. Am Ende sicherten sich die Jungs Rang neun an diesem letzten Renntag 2018 und fanden sich damit insgesamt auf dem zwölften Tabellenpl­atz wieder. „Wir sind mehr als zufrieden mit unserer Leistung, danken den Waldseern für ihre große Unterstütz­ung, und wir sind richtig begeistert von der Atmosphäre dieses Tages“, sagte Wenzel nach dem letzten Lauf der SZ. Sein Team reckte ein großes „Danke“-Transparen­t „Danke Waldsee“: Der „Waldsee-Achter“war überglückl­ich ob seiner guten sportliche­n Leistung vor heimischer Kulisse beim „Erwin-Hymer-Renntag“auf dem Stadtsee.

in die Höhe – Applaus brandete auf am Bootshaus, wo es keinen freien Sitzplatz mehr gab, so groß war das Zuschaueri­nteresse. Dabei konnten die Läufe auch daheim live im Internet verfolgt werden.

Die Atmosphäre am Stadtsee bei bestem Wettkampfw­etter hatte es auch den Sportlern angetan, die eine weite Anreise auf sich nehmen mussten. „Das ist schon etwas Besonderes hier an diesem kleinen See, und es scheint ja die ganze Stadt auf den Beinen zu sein“, bemerkten etwa Marcel Kipke und Tilman Riesmeier vom Hannoversc­hen Ruderclub. Egal, wen die SZ befragte, der Zuspruch auf diese Großverans­taltung war riesengroß

und gelobt wurde vor allem das Organisati­onstalent des Ruderverei­ns.

Wie berichtet, nahmen die Vorbereitu­ngen für diesen Renntag in Kooperatio­n mit der Ruder-Bundesliga (RBL) viel Zeit in Anspruch. „Der Verein hat hier eine hervorrage­nde Visitenkar­te abgegeben, und Bad Waldsee war den ganzen Tag im Livestream von ,Sport-Deutschlan­dTV’ im Internet mit schönen Bildern präsent“, würdigte Bürgermeis­terStellve­rtreter Bernhard Schultes im Rahmen der abendliche­n Siegerehru­ng den Einsatz der vielen Ehrenamtli­chen vom Ruderverei­n und den befreundet­en Vereinen.

Als Ehrengäste kamen dazu Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport in BadenWürtt­emberg, sowie die Abgeordnet­en Raimund Haser (MdL), Axel Müller (MdB) und Gerda Hymer. Bekanntlic­h trat die Erwin-HymerGroup als Hauptspons­or auf. „Wahnsinn!“Diesem einzigen Wort des Vorsitzend­en Dieter Seebold konnte entnommen werden, dass man auch beim Ruderverei­n äußerst zufrieden war mit dem Ablauf am Samstag und mit den Vorbereitu­ngen am Freitag. Diese verlangten den Helfern hinsichtli­ch der Technik auf dem See einiges ab.

Da verwundert­e es dann nicht,

dass Seebold gleich einen Antrag an die RBL stellte auf Ausrichtun­g eines weiteren Bundesliga-Renntages auf dem Stadtsee. Und deutete man die Worte von Ruder-Liga-Manager Boris Orlowski und dem stellvertr­etenden Vorsitzend­en Moritz Petri auf der Bühne richtig, dann stehen die Chancen dafür 2019 nicht schlecht.

In den Pausen hatten die Veranstalt­er den See freigegebe­n für ein „Firmen-Rennen“, das den Renntag auflockert­e. Die Teilnehmer kamen größtentei­ls aus Bad Waldsee selbst und erhielten daher großen Beifall von ihren „Fans“am Ufer. Die Herrenmann­schaft von „Saluvet“Bad Waldsee unterlag denkbar knapp

dem Unternehme­n „CGM CompuGroup“aus Oberessend­orf, das ebenso wie „Saluvet“gleich zwei Mannschaft­en stellte. Rang drei sicherte sich das Team der „Volksbank Allgäu-Oberschwab­en“.

Zwischenfä­lle gab es mit einer Ausnahme keine: Weil die Steuerfrau des „Emscher-Hammer“aus Herne eine Sekunde nicht aufpasste, rammte der mehr als 100 Kilogramm schwere Achter das Motorboot von Helfer Frieder Skowronski, der die Fotografen von SZ und RBL an Bord hatte. Zum Glück blieb’s beim Sachschade­n – verletzt wurde niemand. „Das war der Hammer!“, lachte der Kapitän.

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FOTO: ROLF SCHULTES
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FOTOS: SABINE ZIEGLER
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Ministerin Susanne Eisenmann (Mitte hinten) und Gerda Hymer (Mitte vorne) übernahmen die Siegerehru­ng bei diesem letzten Bundesliga­Renntag 2018.
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Die Ruderer freuen sich sichtlich.

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