Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Gut behütet
Verena Kutter aus Kißlegg kandidiert für den Titel „Deutsche Hutkönigin“– Die Wahl ist am 6. Mai in Lindenberg
KISSLEGG (clbi) - Schon als kleines Mädchen hat sich Verena Kutter von Hüten magisch angezogen gefühlt. Und seit sie 16 Jahre alt ist, verlässt sie das Haus nur noch mit diesem modischen Pünktchen auf dem i. Wegen ihres ausgeprägten Sinns für perfekt abgestimmte Kleidung und Accessoires findet sie auch bei ihrer Familie und Freunden große Bewunderung, erzählt die Kißleggerin. Am 6. Mai ist sie Kandidatin bei der alle zwei Jahre stattfindenden Wahl zur Hutkönigin in Lindenberg.
Von dieser Kandidatur habe sie schon lange geträumt, aber irgendwie sei immer etwas dazwischengekommen. „Dieses Jahr hat alles gepasst,“erzählt Verena Kutter. Und so hat sie es von 22 Bewerberinnen zunächst unter die letzten zehn geschafft. Diese mussten dann eine Fachjury durch Ausstrahlung und Geschmack überzeugen. Schließlich erhoffen sich nunmehr fünf Kandidatinnen den Sieg für den begehrten Titel „Hutkönigin“.
Zwischen Brille, Hut und Hof
Einen guten Blick für die Liebe zum Detail beweist auch die Berufswahl der jungen Frau. Als Optikermeisterin ist ihr Können als Stilberaterin auch im Alltag gefragt. Auch für Hutträger: „ Ein Brille ist kein Ausschlusskriterium einen Hut zu tragen.“Verena Kutter liebt die Perfektion in Sachen Mode. „ Aber auch starke Kontraste können ein schönes Gesamtbild erzeugen,“weiß sie aus Erfahrung. Und kontrastreich spiegelt sich auch ihr Leben wieder. Aufgewachsen auf einem Biohof für Milchwirtschaft liebt die aufgeschlossene Frau die Natur und die Tiere. Noch heute nimmt sie gerne die Mistgabel in die Hand, um im elterlichen Betrieb bei der Stallarbeit zu helfen.
Wenn sie ihrer Leidenschaft, dem Motorradfahren nachgeht, muss sie ihr Hut natürlich für den Helm weichen. Dennoch bleibt der Hut nicht zu Hause. „ Ein schöner Sommerhut passt auch in den Tankrucksack,“sagt Verena Kutter. Ein weiteres Talent der Kißleggerin: Sie gestaltet ihre Hüte mit selber entworfenen Dekorationen. Dazu gehört etwa die Anbringung von Federschmuck. „Und wenn mir mal das Material ausgeht, darf ich zu Nachbars Gockel rüber,“erzählt sie. Dieser würde ihr dann bereitwillig mit der einen oder anderen Feder aushelfen.
Wenige Tage vor der Wahl zur Hutkönigin feiert Verena Kutter ihren 30. Geburtstag. Natürlich wäre ihr schönstes nachträgliches Geschenk die Krönung zur Hutkönigin. Aber sie geht gelassen auf die Herausforderung zu: „ Ich werde einfach ich selber sein“, sagt sie in positiver Stimmung. Sie habe weder Angst vor dem Publikum noch davor, auf einer Bühne zu stehen.
Neben dem Titel der Hutkönigin erhält die Gewinnerin noch einen Gutschein für einen Hut der Hutfabrik in Lindenberg. Diese ist eine der letzten Fabriken, die die Hüte der Firma Meiser herstellt und sich seit 1800 bewährt hat.
Auch darf die „königliche Hutträgerin“in den zwei Jahren ihrer Amtszeit zu verschiedenen Veranstaltungen wie Pferderennen, um sich zu präsentieren und außerdem stehen pro Jahr vier bis fünf Werbetermine auf dem Kalender. Für Verena Kutter sind alle Daumen in Kißlegg gedrückt.