Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Rekordumsatz bei Aesculap-Mutter B. Braun
Der Gesundheitskonzern aus Melsungen verfehlt aber die selbst gesteckten Gewinnerwartungen
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MELSUNGEN/RAVENSBURG - Der Mutterkonzern des Tuttlinger Medizintechnikherstellers Aesculap, die B. Braun Melsungen AG, profitiert vom Trend zur ambulanten Versorgung. Tendenziell verlagere sich der Gesundheitsmarkt in den häuslichen Bereich, sagte Vorstandschef HeinzWalter Große bei der Vorstellung der Bilanz für 2017 am Freitag im nordhessischen Melsungen: „Und wir sind im ambulanten Markt sehr stark tätig.“Entsprechend wächst B.Braun besonders deutlich im Bereich für medizinischen Bedarf außerhalb des Krankenhauses sowie bei der Dialyse, die das Unternehmen weltweit in 360 eigenen Zentren anbietet.
Das meiste Geld wird aber weiter mit Krankenhausbedarf verdient: 3,11 Milliarden Euro von 6,79 Milliarden Umsatz (Vorjahr 6,47 Milliarden Euro) wurden in der Sparte Hospital Care erzielt. Es sei der höchste Gesamtumsatz in der Unternehmensgeschichte, sagte Große. Der Gewinn kletterte – vor allem wegen positiver Effekte durch die US-Unternehmenssteuerreform – von 396 auf 412 Millionen Euro.
Die Konzernsparte Aesculap, nach Umsätzen der zweitgrößte Geschäftsbereich von B. Braun, legte bei den Erlösen mit 3,6 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro unterdurchschnittlich zu. Allerdings bremsten negative Währungseffekte den stark exportlastigen Hersteller chirurgischer Instrumente. Große sagte, Aesculap habe „mit einer guten Entwicklung zum Umsatzwachstum des Konzerns beigetragen“. China, Deutschland und Japan hätten dabei herausgestochen.
Gewinnerwartungen verfehlt
Den Gewinn der Sparte weist B. Braun nicht separat aus; im Jahr 2016 zeichneten die Tuttlinger allerdings für 35 Prozent des operativen Gewinns von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) der Konzernmutter verantwortlich. Das entsprach damals 340 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr wies B. Braun ein Ebitda von 985 Millionen Euro aus und verfehlte damit die eigenen Erwartungen. Mit Blick auf die Profitabilität sagte Große, „die diesjährigen Ergebnisse als Ansporn zu sehen, um im kommenden Geschäftsjahr noch besser zu werden“.
Aesculap hatte zuletzt vor allem in den Ausbau eines bereits erworbenen Gebäudes in Spanien investiert, das die weitere Automatisierung der Fertigung im Bereich Nahtmaterial ermöglichen soll. Aber auch in Tuttlingen