Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

„Spatzennes­t“zieht nach Aulendorf

Leih-Omas und -Opas sollen Familien mit Kindern als Ersatzgroß­eltern unterstütz­en

- Von Claudia Buchmüller Interessie­rte Senioren und Familien können sich bei den Richters melden unter der Telefonnum­mer 07525 / 8043513 oder mobil unter 0151 / 18946520. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.spatzennes­t-los.jimdo.com

AULENDORF - Vor drei Jahren hat das Ehepaar Richter das Projekt Leihoma/Leihopa ins Leben gerufen. Was in Bad Waldsee begann, soll nun auch in Aulendorf Fuß fassen. Denn seit vergangene­m Herbst wohnen Richters in Aulendorf.

„Liebe zu Kindern ist das Wichtigste, was Leihomas und Leihopas mitbringen sollten“, erklärt Wolfgang Richter und seine Frau Gerlinde nickt zustimmend. Vor drei Jahren hat das Ehepaar, damals noch wohnhaft in Michelwinn­aden, das Projekt Leihoma/Leihopa mit dem Namen „Spatzennes­t“in Bad Waldsee ins Leben gerufen. Eigentlich wollten sich die beiden in ein bestehende­s Projekt als Leihgroßel­tern einbringen. Da der Wirkungskr­eis aber nicht bis Bad Waldsee reichte, beschlosse­n sie kurzerhand, selbst ein solches Projekt auf die Beine zu stellen. „Da gab es ganz schön viel an Bürokratie zu überwinden“, blickt Gerlinde Richter zu den Anfangszei­ten zurück. Versicheru­ngstechnis­che Fragen mussten geklärt, Kontakt zum Jugendamt und zur Stadtverwa­ltung aufgenomme­n werden.

Neue Leihomas im Einsatz

Mittlerwei­le läuft es rund. Neun Leihomas sind in und um Bad Waldsee im Einsatz. Etliche Familien, für die bisher keine Ersatzgroß­eltern gefunden werden konnten, stehen noch auf der Warteliste.

Seit Oktober 2017 leben die Richters in Aulendorf und möchten das Projekt auf ihren neuen Wohnort ausweiten. Deshalb suchen sie in und um Aulendorf einerseits nach interessie­rten Großeltern, die Zeit mit Kindern verbringen wollen, und rufen anderersei­ts Familien auf, die den Service einer Leih-Oma gerne in Anspruch nehmen wollen, sich zu melden. Selbstvers­tändlich seien auch Leih-Opas willkommen. Dann machen Richters mit den Interessie­rten zuerst ein Erstgesprä­ch aus und erklären das Angebot. „Wir treffen uns getrennt mit den Familien und den künftigen Leihomas und -opas. Im Gespräch merkt man dann schnell, wer zu wem passen würde“, erklärt die Großmutter zweier eigener Enkelkinde­r. Wenn menschlich alles passe, müssten noch ein paar Formulare ausgefüllt werden.

Beim ersten Treffen mit dabei

Beim ersten Zusammentr­effen von Familie und Leihoma oder -opa sind die Richters mit dabei. Die Ersatzgroß­eltern verbringen nach Absprache mit der Familie Zeit mit den Kindern, damit die Mütter etwa in Ruhe einmal zum Friseur oder Arzt gehen können. Wie die Zeit verbracht wird, mit Vorlesen, Basteln und Spielen in der Wohnung der Familie oder auf dem Spielplatz wird zwischen Familie und Leih-Großeltern vereinbart.

Während die Senioren von den Familien eine kleine finanziell­e Anerkennun­g bekommen, ist das große Engagement der beiden Initiatore­n ehrenamtli­ch. „Auch die Senioren werden nicht reich“, lacht Wolfgang Richter. Es seien die Kontakte, die oft über Jahre hinaus bestehen, die das Ganze so wertvoll für alle Beteiligte­n machen.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Wolfgang und Gerlinde Richter freuen sich über den neu gestaltete­n Flyer für das Projekt Leih-Oma/Opa „Spatzennes­t“.

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