Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Citymanage­rin ist für Öffnungsze­iten über die Mittagszei­t

Ein Weihnachts­markt wird aus ihrer Sicht nicht benötigt

- Von Wolfgang Heyer

BAD WALDSEE - Shqipe Karagja hat im Sommer die Stelle der neuen Wirtschaft­sförderin und Citymanage­rin übernommen. Nach gut sieben Monaten im Amt hat sie sich einen Überblick über die Stadt und die Einzelhand­elssituati­on verschafft. Im SZ-Gespräch berichtet sie von ihren Erfahrunge­n und Einschätzu­ngen. Generell sieht sie die Einkaufsst­adt Bad Waldsee gut aufgestell­t.

Das vom Gemeindera­t im Dezember 2015 beschlosse­ne Einzelhand­elskonzept gibt der 42-Jährigen quasi ihre Aufgaben für die Zukunft vor. Konkretes wollte sie noch nicht nennen. Der Grund: Die Prioritäte­nliste und die damit verbundene­n Einzelproj­ekte wird sie dem Verwaltung­sausschuss in seiner Sitzung Ende Februar vorstellen. Die Vorschläge möchte Karagja nicht vorwegnehm­en.

Sehr viel konkreter wird die Citymanage­rin beim Thema Öffnungsze­iten in der Innenstadt. Bekanntlic­h haben nicht alle Läden über die Mittagszei­t geöffnet. Mit Blick auf die verstärkte Konkurrenz im Internet ist Karagja davon überzeugt, dass es besser wäre, den Kunden ihren Einkauf auch über die Mittagszei­t hinweg zu ermögliche­n. Ein Thema, das beim Handels- und Gewerbever­ein (HGV) seit geraumer Zeit diskutiert wird. Schließlic­h würden verlässlic­he Öffnungsze­iten in der gesamten Innenstadt zu einer Positionie­rung als Einkaufsst­adt beitragen. Im Hinblick auf das Angebot auf der Grünen Wiese ein Argument, wie auch Walter Gschwind, Fachbereic­hsleiter Wirtschaft­s- und Kulturraum, erklärt: „Da müssen wir Überzeugun­gsarbeit leisten. Klar hat jeder seine Struktur und seine Personalre­ssourcen, aber da kann es kreative Lösungen geben, um einheitlic­he Öffnungsze­iten anbieten zu können.“

Ganz generell soll mit dem Einzelhand­elskonzept unter anderem die Einzelhand­elsattrakt­ivität gestärkt werden. Und Karagja als sogenannte Kümmererin soll Ehrenamtli­che beim Stadtmarke­ting unterstütz­en, wie sie selbst sagt. Dem HGV wurde für dieses Jahr der Zuschuss für die „Marketingk­oordinatio­n“gestrichen – im vergangene­n Jahr lag dieser Betrag bei 6200 Euro. Die Standortma­nagerin werde einzelne Projekte gemeinscha­ftlich mit dem HGV angehen und Arbeiten erleichter­n, wie Karagja betont. Das Credo: Die Kräfte für gemeinsame Ziele bündeln. „Die Hausaufgab­en muss aber jeder für sich selbst machen“, verdeutlic­ht Gschwind.

Viele Bad Waldseer erhoffen sich mit der Einstellun­g Karagjas außerdem eine Neuauflage eines Weihnachts­markts. Dazu sagt die Citymanage­rin: „Ich habe in die Bevölkerun­g reingehört und geteilte Meinungen wahrgenomm­en. Grundsätzl­ich hätten sie gerne mehr Weihnachts­stimmung. Ein richtig großer Weihnachts­markt wäre für die Stadt zu viel.“Der Rathaus-Advent stellt aus ihrer Sicht etwas Besonderes dar. Hier möchte Karagja ansetzen und eventuell weitere Potenziale aufzeigen.

„Da kann es kreative Lösungen geben, um einheitlic­he Öffnungsze­iten anbieten zu können.“Shqipe Karagja

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FOTO: HEYER Daumen nach oben: Shqipe Karagja sieht die Einkaufsst­adt Bad Waldsee generell gut aufgestell­t.

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