Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Der Virus hat sich verduftet
Längst abgehakt ist der 22. Saisonsieg in Folge für die Volleyballer des VfB Friedrichshafen, dieses locker-leichte 3:0 gegen den TV Rottenburg. Am Montag war bereits der Trainingsalltag eingekehrt, nachmittags um kurz vor 16.30 Uhr spazierte ein Spieler nach dem anderen das Treppenhaus zum VIPBereich der Häfler ZF-Arena hinauf, entschwand in der Umkleidekabine und erschien kurze Zeit später auf dem Spielfeld. Lockeres Geplänkel im Zwei-gegen-Zwei unter Leitung der Co-Trainer war zunächst angesagt, bevor Dehnübungen auf dem Programm standen.
„Ich zähle nicht mit“, gestand Philipp ● Collin mit Blick auf die Erfolgsgeschichte des VfB in der laufenden Spielrunde. In allen drei Wettbewerben – Bundesliga, Pokal und Champions League – noch ungeschlagen, dazu gleich zum Saisonauftakt die Titelverteidigung mit dem Gewinn des Supercups gegen Berlin Recycling Volleys. Lange muss man in der Chronik des sportlichen Aushängeschilds vom Bodensee blättern, um eine derartige Siegesserie zu entdecken. Vergleichbares gab es zuletzt vor ziemlich genau zehn Jahren: Damals, in der Saison 2007/08, marschierten die Häfler unter Führung des damaligen Chefcoachs Stelian
Moculescu ohne Niederlage durch die Bundesliga-Hauptrunde und den DVV-Pokalwettbewerb. Selbst in der europäischen Königsklasse sah es länger gut aus, bis der Gegner Zenit Kazan hieß. Gegen das russische Überfliegerteam war Schluss mit lustig, jeweils 1:3 aus Häfler Sicht hieß es seinerzeit nach dem Hin- und Rückspiel.
Mit PAOK Thessaloniki steht am ●
Mittwochabend der nächste Gegner der Mannen von Vital Heynen an, am Dienstag reisen die Griechen an. Die sind aktuell Gruppenletzter, haben im Hinspiel dem VfB jedoch alles abverlangt und sich erst im Tiebreak geschlagen gegeben. Mit aktuellen Zahlen zum Vorverkauf kann
Annuschka Wanner von der Geschäftsstelle der VfB Friedrichshafen noch nicht aufwarten. Nicht zuletzt in den Jahren zuvor ließ der Zuschauerzuspruch an den Champions-League-Heimspielen der Häfler Volleyballer arg zu wünschen übrig. 2014/15 besuchten durchschnittlich rund 2100 Menschen die drei Gruppenspiele, 2015/16 lag der Zuschauerschnitt bei nur 1635. Da ist also durchaus Luft nach oben – angesichts von offiziell 3800 Plätzen bei ausverkauftem Haus in der ZF-Arena.
Immerhin 1861 waren es offiziell ● beim Dreisatzerfolg am Samstagabend i gegen Rottenburg. Da hatten einige Spieler noch am MagenDarm-Virus zu laborieren, der in der Heynen-Mannschaft grassierte. Tomas Kocian erwischte es besonders heftig, der VfB-Zuspieler musste kurzzeitig ins Krankenhaus und stand unter ärztlicher Beobachtung. Nun geben die VfB-Verantwortlichen Entwarnung. „Alles okay, alle sind fit“, verkündete Pressesprecherin Gesa Katz am Montag. Kocian meldete sich auch zurück und wurde, nach einer symbolischen „Abstandsgeste“, von den Kollegen per Handschlag und Umarmung zum Training begrüßt.