Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Grün-Schwarz traf „Geheimabsp­rachen“

Zeitungsbe­richt bestätigt – Opposition fordert eine Debatte im Landtag dazu

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STUTTGART (lsw) - Die Grünen und die CDU haben nach einem Bericht der „Südwest Presse“neben dem Koalitions­vertrag in einem „Geheimdoku­ment“Milliarden­ausgaben vereinbart. Trotz der angespannt­en Finanzlage hätten sich die Regierungs­parteien ohne Informatio­n der Öffentlich­keit auf bevorzugte Projekte geeinigt, berichtete die Zeitung. Regierungs­kreise bestätigte­n den Bericht. Die SPD reagierte wie auch die FDP entsetzt. So werde die demokratis­che Kultur mit Füßen getreten, sagte SPD-Fraktionsc­hef Andreas Stoch am Samstag.

Der Ex-Bildungsmi­nister beantragte für die Sitzung des Landtags am Mittwoch (20. Juli) eine aktuelle Debatte zu dem Thema. FDP-Landtagsfr­aktionsche­f Hans-Ulrich Rülke sprach von einer „unglaublic­hen Respektlos­igkeit“.

Dem Zeitungsbe­richt zufolge gibt es bei den „Nebenabred­en“eine Liste mit 43 Maßnahmen, die ausdrückli­ch „vom Haushaltsv­orbehalt ausgenomme­n“sind. Demnach sollen die Projekte unabhängig von der Finanzlage des Landes bis 2021 umgesetzt werden. In dem „zwölfseiti­gen Geheimdoku­ment“seien konkrete Ausgaben von 1,365 Milliarden Euro für einmalige Maßnahmen festgehalt­en – zum Beispiel für die Digitalisi­erung, Wohnraumfö­rderung und Polizeiaus­stattung, berichtet die Zeitung weiter. Hinzu kämen Projekte, die dauerhaft finanziert werden müssten. Diese würden in der Endstufe jährlich mit 754 Millionen Euro zu Buche schlagen, heißt es.

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