Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)
Kunce übernimmt EVR-Regionalliga-Team
Ravensburg setzt auf den 44-jährigen Ex-Spieler als neuen Cheftrainer
RAVENSBURG (sz) - Jiri Kunce kehrt zum EV Ravensburg zurück und übernimmt als Trainer in der kommenden Saison die Mannschaft des Vereins in der Regionalliga Südwest. Vielen Ravensburger Eishockeyfans ist der Abwehrorganisator mit der Nummer 44 noch vom St. Christinahang und der Anfangszeit in der Eissporthalle in bester Erinnerung.
Sein Alter entspricht mit 44 nun der einstigen Rückennummer. Mit seiner großen Erfahrung soll er das junge EVR-Team weiterentwickeln. Bereits in den ersten Gesprächen mit dem Vorstand hat er gezeigt, dass er sich unverändert mit dem EVR identifiziert und nichts von seiner professionellen Einstellung verloren hat.
181 Spiele für Ravensburg
Jiri Kunce spielte für Kaufbeuren und Nürnberg in der DEL, bevor er über den ERSC Amberg 2001 zum EVR stieß. In 181 Spielen stand er bis 2005 für Ravensburg auf dem Eis, bis er nach Bad Wörishofen und 2008 zum EV Lindau ging. In Lindau war er maßgeblich am Aufstieg der Islanders, des heutigen Kooperationsvereins des EVR, in die Bayernliga beteiligt und spielte bis 2013 in der höchsten bayerischen Klasse. Danach war er als Spielertrainer für die Spielgemeinschaft TV Lindenberg/EV Lindau 1b in der Bezirksliga verantwortlich.
„Mit der Verpflichtung von Jiri Kunce bleibt der EVR seiner Linie treu, auch in seinem Trainerteam auf Verpflichtungen von außen möglichst zu verzichten und stattdessen auf bewährte Leute aus Verein und Region zu setzen“, sagt der EVR-Vorsitzende Winfried Leiprecht. Ein großer Dank gelte in diesem Zusammenhang Alexander Rusch, der sich in der vergangenen Saison neben seiner Arbeit als hauptamtlicher Jugendtrainer auch um das Regionalliga-Team gekümmert habe. „Der letzte Platz täuscht darüber hinweg, dass die mit vielen Rückkehren und noch wenig erfahrenen Spielern aus dem Nachwuchs besetzte Mannschaft couragiert auftrat und in vielen Begegnungen auf Augenhöhe mit dem Gegner spielen konnte“, sagte Leiprecht.
Mit dem Einstieg des EVR in das „Fünf-Sterne“-Ausbildungskonzept des DEB muss sich Alexander Rusch laut EVR ganz auf die Entwicklung der Jugendarbeit konzentrieren und wäre mit der Doppelfunktion der letzten Saison zu stark belastet. Jiri Kunce solle die positive Entwicklung, die Rusch eingeleitet hat, nun fortsetzen. „Er kann dabei auf den Stamm der Mannschaft der vergangenen Saison sowie auf den einen oder anderen Rückkehrer bauen“, sagt Leiprecht. Ob Kunce nochmals selbst als Spieler aufs Eis geht, müsse sich weisen. Bereit dazu habe er sich ohne Wenn und Aber erklärt. So, wie man ihn kennt.