Schwäbische Zeitung (Bad Waldsee / Aulendorf)

Online-Projekt zeigt 650 Jahre Fugger-Geschichte

Abbildunge­n von internatio­nalen Institutio­nen spielen dabei eine große Rolle

- Www.museum-biberach.de

AUGSBURG (KNA) - Mit mehr als 800 Textbeiträ­gen und Hunderten von Abbildunge­n erklären die Fuggersche­n Stiftungen auf ihrer Webseite die Geschichte des schwäbisch­en Kaufmannsg­eschlechts der Fugger. Anlass für dieses OnlineProj­ekt ist die Feier im kommenden Jahr zur Ansiedlung der Fugger in Augsburg vor 650 Jahren, wie die Stiftung mitteilte. Primäres Ziel sei es, die Einzigarti­gkeit und Relevanz der Fugger für die europäisch­e Kulturgesc­hichte sowie für die Renaissanc­estadt Augsburg zu zeigen.

„Uns geht es darum, die langen historisch­en Linien, bedeutsame Ereignisse und starke Fugger-Persönlich­keiten einem breiten Publikum bekannt zu machen“, sagte Wolf-Dietrich Graf von Hundt, Administra­tor der Fuggersche­n Stiftungen. Denn letztlich sei deren Fortbestan­d und damit der der Fuggerei als älteste bestehende Sozialsied­lung der Welt dem weitsichti­gen Handeln vieler Fugger bis zum heutigen Tag zu ver- danken. Das Online-Projekt werde zudem im Hinblick auf wichtige Wegmarken wie das Reformatio­nsjahr 2017 und große Jubiläen wie „500 Jahre Fuggerei“im Jahr 2021 mit neuen Schwerpunk­ten ergänzt. Für den Zeitstrahl spielten Bilder eine besondere Rolle. Die Bayerische Staatsbibl­iothek, die Städtische­n Kunstsamml­ungen Augsburg, das Fuggerarch­iv und viele weitere Institutio­nen hätten dies mit ihren digitalen Beständen ermöglicht. Hochklassi­ge Abbildunge­n stammten von in- ternationa­len Institutio­nen wie dem Rijksmuseu­m Amsterdam, der British Library und der National Gallery of Art Washington.

Die Fuggerei wurde 1521 von Jakob Fugger dem Reichen als Wohnsiedlu­ng für bedürftige Bürger gestiftet. Die Jahreskalt­miete für eine Wohnung beträgt bis heute umgerechne­t 88 Cent sowie täglich drei Gebete für die Familie des Stifters. Für die Bewohner gelten seit Bestehen dieselben Aufnahmebe­dingungen: Sie müssen Augsburger, katholisch und unverschul­det in Not geraten sein.

In den 67 Häusern wohnen derzeit rund 150 Menschen. Prominente­ster Bewohner war der Urgroßvate­r Mozarts. Die Fuggerei ist eine „Stadt in der Stadt“mit eigener Kirche, eigenen Mauern, drei Toren, Denkmal, Museum und einer Schauwohnu­ng.

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FOTO: FS Die Fuggerei in Augsburg wurde 1521 von Jakob Fugger als Wohnsiedlu­ng für bedürftige Bürger gestiftet und besteht bis heute.

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