Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Polizei verstärkt Verkehrskontrollen
Blitzerwoche startet in der kommenden Woche – Fokus liegt auf Freitag
- Autofahrer sollten sich ab Montag in Acht nehmen. Bis zum 21. April finden landesweit verstärkte Verkehrskontrollen statt. Dafür greifen die Polizistinnen und Polizisten auch selbst zum Lasermessgerät. Den Höhepunkt der Blitzerwoche bildet der Freitag. Im vergangenen Jahr hat die Polizei in BadenWürttemberg allein an diesem Tag 13.000 Geschwindigkeitsverstöße erfasst.
Was wird kontrolliert?
Der Fokus liegt vor allem auf Geschwindigkeitsüberschreitungen, teilt Polizeisprecher Christian Sugg mit. Dafür wird die Streifenpräsenz erhöht. Außerdem stellt die Polizei im gesamten Kreisgebiet mobile Blitzeranhänger, sogenannte Enforcement Trailer, auf. Auch das Landratsamt Sigmaringen beteiligt sich an der Aktion. Außerdem kontrolliert die Polizei auch andere Verkehrsverstöße.
Wo wird im Kreis geblitzt?
Polizeisprecher Sugg bestätigt auf
Anfrage, dass im gesamten Präsidium Ravensburg Verkehrskontrollen stattfinden werden. Deren Anzahl und genaue Standorte nennt er aber nicht. Die Polizei bewahre sich die Möglichkeit, spontan und flexibel einzugreifen. Das Land Baden-Württemberg stellt eine Ausnahme dar. In anderen Bundesländern wie Bayern werden die Standorte der mobilen Messstellen vorab genannt.
Welche Strafen drohen?
Je nachdem, ob der Autofahrer innerorts oder außerorts geblitzt wird, greifen unterschiedliche Bußgelder. Wer innerorts bis zu zehn Stundenkilometer zu schnell ist, zahlt 58,50 Euro, außerorts sind es zehn Euro weniger. Danach erhöht sich das Bußgeld in fünf Kilometer-Schritten um jeweils 20 Euro. Einen Punkt in Flensburg gibt es bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mindestens 21 Stundenkilometer. Wer innerorts 31 oder außerorts 41 Stundenkilometer zu schnell ist, muss einen Monat auf das Autofahren verzichten.
Übrigens: Wer sich vor Blitzern schützen will, sollte auf entsprechende Apps verzichten. Denn die Nutzung von BlitzerApps ist im deutschen Straßenverkehr strikt verboten. Selbst Beifahrer dürfen die Apps während der Fahrt nicht bedienen. Das Verbot schließt auch Navigationsgeräte, die von Blitzern warnen, ein. Wer damit erwischt wird, muss mit einem Ordnungsgeld
von bis zu 100 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Welchen Zweck hat die Aktion?
Deutschland ist nicht das einzige Land, das an der Blitzerwoche teilnimmt. Der Initiator ist das Polizeinetzwerk Roadpol, in dem verschiedene Verkehrspolizeien in ganz Europa organisiert sind. Nach Ansicht der Organisation helfe die Verkehrsüberwachung und -prävention dabei, die Zahl der Verkehrsunfallopfer zu reduzieren.
Auch der ADAC bewertetet den Blitzermarathon positiv. „Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist nach wie vor die Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle auf baden-württembergischen Straßen“, sagt Holger Bach, Leiter der Verkehrsabteilung des ADAC Württemberg. Durch die Aktion werde für die Gefahren des schnellen Fahrens sensibilisiert.
Wie viel Geld hat die Blitzerwoche dem Landkreis im vergangenen Jahr eingebracht?
Im vergangenen Jahr hat die Bußgeldbehörde Verwarnungen und Bußgeldbescheide in Höhe von 10.520 Euro erteilt, teilt Sebastian Korinth, Pressesprecher des Landratsamts, mit.
Die nächste Blitzerwoche findet in der Urlaubszeit statt. Vom 5. bis zum 11. August geht die Polizei wieder geballt gegen Temposünder vor.