Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Jugendhaus macht mit Bands Door-Deal

Am 27. Januar steigt eine Rock-Nacht im Mühlgässle - Antworten auf die wichtigste­n Fragen

- Von Jennifer Kuhlmann

- Konzerte haben im Mengener Jugendhaus Tradition. In unregelmäß­igen Abständen treten hier regionale und überregion­ale Bands auf. Jetzt lädt das Team um Jugendhaus­leiter Stefan Fetscher zu einer Rock-Nacht mit zwei Bands ins Jugendhaus im Mühlgässle ein. Sie findet am Samstag, 27. Januar, statt. Gäste können sich ab 19 Uhr einfinden, Musik wird dann ab 20.30 Uhr gespielt. Der Eintritt kostet zehn Euro pro Person.

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. Wer organisier­t die RockNacht? Die Hauptarbei­t übernimmt Jugendhaus­leiter Stefan Fetscher. Er steht über soziale Plattforme­n mit Bands und Veranstalt­ern in der Region in Kontakt. „Unser Jugendhaus-Account folgt bei Facebook vielen Bands“, erklärt er. Weil es schon einige Veranstalt­ungen im Jugendhaus gegeben hat, bekommt er auch hin und wieder konkrete Anfragen über Facebook oder per Mail. Steht ein Hauptact fest, kümmert sich Fetscher meist auch um eine Vorband, wenn die Band nicht selbst Vorschläge macht. Für die anstehende­n Aufgaben am Veranstalt­ungstag selbst hat er ein paar zuverlässi­ge Jugendlich­e an der Hand, die Konzerte mögen und bereit sind, an der Kasse, der Bar und beim Aufräumen zu helfen. „Interessie­rte Jugendlich­e unmittelba­r aus dem Jugendhaus gibt es noch nicht so viele, dabei gab es früher sogar einmal eine ehrenamtli­che Band-AG.“

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. Welche Bands treten auf? Die Mitglieder der Band Untamed aus Augsburg hat Stefan Fetscher über einen Chat kennengele­rnt und sich mit ihnen über eine Auftrittsm­öglichkeit ausgetausc­ht. Das Debütalbum mit zehn Songs ist im November erschienen, sieben Lieder waren bereits im Vorfeld veröffentl­icht worden. Spontan hat Fetscher die Musiker von Coleslaw aus Bad Saulgau als regionalen Support angefragt. Die Band ist schon mehrfach im Jugendhaus aufgetrete­n und in der Region bekannt. 3

. Wie viele Gäste passen ins Jugendhaus? Rund 100 Besucher werden voraussich­tlich ins Jugendhaus passen. Vor der Bühne soll es Platz zum Tanzen geben, im Barbereich für Stehgäste. Gute Stimmung komme meist auf, wenn das Haus gut gefüllt, so Fetscher. Seine Erfahrung zeigt es, dass mehr Menschen vorbeikomm­en, wenn es ein abendfülle­ndes Programm mit mehreren verschiede­nen Bands gibt. Für den Jugendhaus­leiter bedeutet die Organisati­on einer solchen Rocknacht einen deutlichen Mehraufwan­d neben seinem sonstigen pädagogisc­hen Alltag. „Ich mache das aber auch gerne“, sagt er. „Wir sind in der näheren Region mitunter das einzige Jugendhaus, das solche Konzertver­anstaltung­en regelmäßig ,on top’ organisier­t und für ein überregion­ales Publikum anbietet.“Er selbst habe aus seiner Jugend tolle Erinnerung an ähnliche Veranstalt­ungen in anderen Häusern. 4

. Wie lange darf gerockt werden? Je nachdem, wie die Bands drauf sind, kann schon bis gegen Mitternach­t gespielt werden. „Bis dann aufgeräumt ist, geht es schnell auf 2 Uhr zu“, so Fetscher. „Wir mögen es, wenn die Leute im Anschluss an die Auftritte noch etwas da bleiben, etwas trinken und sich unterhalte­n.“

Natürlich wird während des Abends auf die Vorgaben des Jugendschu­tzes geachtet. Hochprozen­tiger Alkohol wird in der Regel auch bei Konzerten im Jugendhaus nicht angeboten und dies von allen Gästen akzeptiert. Es finden Ausweiskon­trollen statt. Weil die Organisato­ren aber auch Jugendkult­ur machen wollen, würden Besucher unter 18 Jahren oft weniger Eintritt zahlen.

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. Was passiert mit den Einnahmen?

„Die Bands müssen im Vorfeld den so genannten Door Deal akzeptiere­n“, so Fetscher. Das bedeutet, dass die Musiker in erster Linie für die Eintritte des Abends und eventuelle freiwillig­e Spenden spielen, weil das Jugendhaus kein eigenes Budget für solche Konzerte hat. Wenn die Ausgaben des Veranstalt­ers in Bezug auf Gema, Gestattung, Werbung und eine Aufwandsen­tschädigun­g für die Helfer über den Getränkeve­rkauf gedeckt wurde, gibt das Jugendhaus auch zusätzlich­e Einnahmen aus diesem Bereich an die Bands und die Techniker weiter.

„Das beste Honorar für die Bands - deren Mitglieder ja meist einen normalen Job haben, mit dem sie ihr Brot verdienen - ist aus meiner Sicht jedoch nicht das Geld am Ende des Abends, sondern ein voller Raum und ein gutes Publikum“, findet Fescher.

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FOTO: PR Die Musiker der Band Coleslaw sind bei der Rocknacht im Mengener Jugendhaus dabei.

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