Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Fußgängersteg schwebt ein
Jetzt fehlen nur noch die Rampen zur Brücke über den Biberbach in Altheim
ALTHEIM - Geradezu spektakulär waren am Donnerstag Anfuhr und Montage des Stegs in Altheim, der als Ersatzbrücke jetzt den Biberbach zwischen der Bachgasse und dem Baugebiet „Bei den Birklen“überspannt. Der morgendlichen Stunde zwischen 8 und 9 Uhr war es wohl geschuldet, dass nur wenige Bürger verfolgten, wie die zwölf Meter lange Fachwerk-Trogbrücke per Kran der Firma Martin Baur von dem Tieflader gehievt und in die Luft gehoben wurde, über dem Baugebiet und dem Bach schwebte, um dann Stück für Stück weiter nach unten zu gelangen.
Mit Hilfe von Leinen wurde die Richtung fein justiert, damit der Steg schließlich Millimeter genau in die Fundamente eingepasst werden konnte. Die kurzen Hinweise gab’s in französischer Sprache, denn die Brücke wurde im elsässischen Gambsheim, einer Gemeinde an der Grenze zu Deutschland, hergestellt und von dort hertransportiert. Aufmerksam verfolgte Bürgermeister Martin Rude die Aktion, um schließlich, wie
auch der 76-jährige Seniorchef der Firma, entspannt feststellen zu können: Es passt. Rude war außer den Monteuren auch der Erste, der sie mit kritischem Blick betrat und zufrieden wieder verließ.
Nach dem Beschluss des Gemeinderates überquert jetzt eine Aluminiumbrücke den Biberbach an dieser Stelle, aufgelockert durch Holzfüllstäbe aus Lärche als Kontrast zum sonstigen Grau. Der Belag besteht aus PU-beschichteten rutschfesten Aluminiumprofilen in Antrazith. Versprochen wurde eine nahezu wartungsfreie Brücke. Die freitragende Konstruktion hat den Vorteil,
dass damit ein größerer Abstand zum Gewässer erreicht wird und – was sich am Donnerstag bewies – die Brücke als fertige Konstruktion geliefert werden konnte.
Ursprünglich war man von elf Metern Länge ausgegangen, doch wurden die Fundamente weiter nach außen versetzt, so dass sie jetzt zwölf Meter misst, was sie auch rund 4000 Euro teurer gegenüber dem Vergabepreis von 40412 Euro gemacht hat. Dank einer lichten Breite von zwei Metern sollen zwei Fahrradfahrer oder auch zwei Kinderwägen gut aneinander vorbeikommen. Auch ein kleiner Kommunalschlepper mit einer Tragkraft von bis zu 3,5 Tonnen darf den Steg passieren.
Wegen anderer Großaufträge war der Liefertermin zweimal verschoben worden, sagt Bürgermeister Rude. Eigentlich hatte man den Fußgängersteg schon im Sommer in Altheim erwartet.
Mit rund 100.000 Euro gibt Kämmerer Elmar Lohner die Kosten der Brücke und der damit verbundenen Nebenarbeiten an, wie den Rückbau der alten und die noch anzulegenden Rampen. Die Gesamtkosten werden zu 60 Prozent aus dem Landessanierungsprogramm gefördert.
Mit den Zuwegen ist die Wegebaugerätegemeinschaft Albrand beauftragt. Wann sie hergestellt werden können, ist noch nicht klar. Auf jeden Fall soll die Brücke barrierefrei, also über eine Rampe erreichbar sein. In der Bachgasse will man sich zunächst mit einem Provisorium zufriedengeben, wird in diesem Bereich doch eine innerörtliche Flurbereinigung durchgeführt und die Bachgasse ist straßenbaumäßig noch nicht fertig geplant, wie Rude informiert.