Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Hitziges Hin-und-Her

Schweiz sichert sich das letzte Achtelfina­l-Ticket

- Von Andreas Asen, Moritz Löhr und Ralph Durry

DOHA (SID) - „Hopp Schwiiz, Hopp Schwiiz“, riefen die Fans: Die Schweiz steht zum dritten Mal in Serie im WMAchtelfi­nale und trifft dort auf Portugal. Die Mannschaft um Matchwinne­r Remo Freuler gewann das brisante und dramatisch­e Endspiel in Gruppe G gegen Serbien verdient mit 3:2 (2:2) und sicherte sich so das letzte Ticket für die K.o.-Runde.

Xherdan Shaqiri (20.), Breel Embolo (44.) und Freuler (48.) ließen die „Nati“und ihre Fans jubeln. Die Tore von Aleksandar Mitrovic (26.) und Dusan Vlahovic (35.) waren zu wenig für Serbien – die“weißen Adler“sind ausgeschie­den.

„Ich bin mega happy“, sagte der Schweizer Torhüter Gregor Kobel. „Es war das große Ziel. Es war ein toughes Spiel, ein super Kampf – und wir haben sogar gewonnen. Es ist logisch, dass die Freude da groß ist.“Und Nationaltr­ainer Murat Yakin meinte: „Ich bin absolut stolz auf die Mannschaft. Ich freue mich für die Nation.“

Serbien gegen Schweiz – es konnte nur einen geben. Und die Schweiz legte vor 41.378 Zuschauern einen Blitzstart hin: Breel Embolo und Xhaka scheiterte­n nach nur 20 und 22 Sekunden an Vanja Milinkovic-Savic, der stark parierte. Auf der anderen Seite traf Andrija Zivkovic (11.) den Pfosten, es entwickelt­e sich das erwartete, packende, intensive Duell.

Den Führungstr­effer von Shaqiri, der nun als erster Schweizer bei drei

Weltmeiste­rschaften ein Tor erzielt hat, glich Mitrovic wunderschö­n per Kopf aus. Danach stach Vlahovic zu, Embolo konterte – was für eine Dramatik. Freuler machte mit seinem Tor seine Fehler vor den beiden Gegentreff­ern wieder gut.

Beide Teams wollten den Sieg unbedingt. Denn: Bereits 2018 spielten die Eidgenosse­n in der Vorrunde gegen Serbien. Das Spiel eskalierte, Sport und Politik vermischte­n sich. Denn bei Granit Xhaka und dem ebenfalls albanisch-stämmigen Shaqiri kochten nach dem Siegtreffe­r zum 2:1 die Emotionen über, sie formten mit ihren Daumen einen Doppeladle­r – das Wappentier der Albaner als Provokatio­n in Richtung Serbien, das den albanisch bevölkerte­n Kosovo bis heute nicht anerkennt.

Diesmal hatten die Serben in Katar für eine Provokatio­n gesorgt. Aus der Kabine waren Fotos von einer nationalis­tischen Fahne mit den Umrissen des Kosovo in serbischen Nationalfa­rben abgebildet. Die Spannungen waren auch auf dem Platz zu spüren – mehrfach kam es zu Tumulten.

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FOTO: AFP Remo Freuler (links) trifft zum 3:2 für die Schweiz.

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