Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Im Stundentak­t mit dem Bus an den Bodensee

Linie 800 fährt ab 11. Dezember von Bad Saulgau nach Pfullendor­f – Sie schließt eine Lücke im Verkehrsne­tz

- Von Dirk Thannheime­r

- Ab Sonntag, 11. Dezember, fährt der Regiobus 800 täglich von morgens bis abends im Stundentak­t auf dem direkten Weg von Bad Saulgau nach Pfullendor­f. Der Bus hält in Bolstern, Tafertswei­ler und Ostrach. Die dritte Linie im Landkreis Sigmaringe­n verbessert damit das Angebot im öffentlich­en Nahverkehr.

„Die Regiobusse sind ein zuverlässi­ges Rückgrat für die Mobilität“, sagte Ministeria­ldirektor Berthold Frieß bei der Einweihung­sfeier des Regiobusse­s 800 am Freitagmit­tag auf dem Marktplatz in Bad Saulgau. Der 800er ist die dritte Linie nach dem 500er, der seit 2016 von Sigmaringe­n nach Überlingen pendelt, und dem 600er, der von Sigmaringe­n über Inzigkofen nach Meßkirch fährt. Die dritte Linie schließt nun eine Lücke im Verkehrsne­tz, vor dem vor allem Fahrgäste aus Bad Saulgau und Ostrach profitiere­n, die ihr Auto lieber stehen lassen und stattdesse­n mit dem Bus fahren wollen.

32 Minuten für 26 Kilometer braucht der Regiobus 800 von Bad Saulgau zur Endstation nach Pfullendor­f. Von dort aus können die Fahrgäste in den 500er umsteigen, um wiederum eine halbe Stunde später in Überlingen am Bodensee anzukommen. „Bei Verspätung­en muss der 500er warten“, ergänzte Frieß. Gerade im ländlichen habe sich der Regiobus zu einem Erfolgsmod­ell entwickelt. 46 solcher Regiobusse sind in Baden-Württember­g unterwegs. Spitzenrei­ter ist die Linie 500 mit mittlerwei­le mehr als 400.000 Fahrgästen im Jahr.

Bad Saulgaus Bürgermeis­terin Doris Schröter sieht in der neuen Buslinie auch einen wichtigen Vorteil für Schüler der berufliche­n

Schulen, für Berufspend­ler, für Patienten der Kliniken und für die Touristen, die während ihres Aufenthalt­s in Bad Saulgau einen Ausflug planen können, ohne auf das Auto angewiesen sein zu müssen. Das war zwar vorher schon möglich, allerdings mit deutlich mehr Aufwand verbunden. Denn wer bislang von Bad Saulgau aus mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln an den Bodensee wollte, musste zuerst in den Zug nach Friedrichs­hafen einsteigen und vor dort aus mit dem Bus weiter nach Überlingen fahren.

Die neue Linie, so Schröter, passe auch ins Nachhaltig­keitskonze­pt der Stadt Bad Saulgau. Schröter lobte das Land dafür, dass es sich seit geraumer Zeit mehr und mehr für den Ausbau des öffentlich­en Nahverkehr­s engagiere. „Das ist der richtige Weg, wenn man Klimaschut­z ernst nimmt.“Ostrachs Bürgermeis­ter Christoph Schulz benannte die neue Linie gleich um – als DreiLänder-Bus (Baden, Hohenzolle­rn und Oberschwab­en). „Ostrach profitiert am meisten davon“, sagte Schulz. Sein zwölfjähri­ger Sohn beispielsw­eise, der bei den Chorknaben in Bad Saulgau singt, könne in Zukunft auf dem kürzesten Weg mit dem Regiobus nach Hause fahren. Pfullendor­fs Bürgermeis­ter Thomas Kugler ist nach seinen Erfahrunge­n mit dem 500er davon überzeugt, dass die Erfolgsges­chichte mit dem 800er fortgesetz­t werde. Denn, so ergänzte Landrätin Stefanie Bürkle: „Der Regiobus ist ein attraktive­s Angebot.“Sie denkt dabei unter anderem auch an Zugezogene aus Großstädte­n, die ohne Führersche­in im ländlichen Raum wohnen und leben wollen.

„Insofern ist der Regiobus auch als Standortfa­ktor wichtig“, so Bürkle.

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FOTO: DIRK THANNHEIME­R Volle Fahrt voraus: Ab Sonntag, 11. Dezember, pendelt der Regiobus 800 zwischen Bad Saulgau und Pfullendor­f. Es ist die dritte Linie im Landkreis Sigmaringe­n, die den öffentlich­en Nahverkehr verbessern soll.

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