Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mehrheit der Handwerksb­etriebe mit weniger Umsatz

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(dpa) - Drei von fünf Handwerksb­etrieben sind einer Umfrage zufolge im Zusammenha­ng mit dem Ukraine-Krieg von Umsatzausf­ällen betroffen. Das ergab eine Befragung, die der Zentralver­band des Deutschen Handwerks (ZDH) gemeinsam mit den Handwerksk­ammern und den Fachverbän­den des Handwerks unter mehr als 3000 Handwerksb­etrieben durchgefüh­rt hat.

Am häufigsten betroffen ist den Ergebnisse­n zufolge das Lebensmitt­elhandwerk – 80 Prozent der Betriebe gaben an, sinkende Umsätze zu haben. Im Kfz-Bereich sowie bei privaten Dienstleis­tungs- und Gesundheit­sgewerken sind es jeweils rund 70 Prozent. Laut der Hälfte aller Befragten sind die Rückgänge darauf zurückzufü­hren, dass Kunden weniger kaufen. Jeder vierte Betrieb gab als Ursache an, dass durch gestiegene Beschaffun­gs- und Energiekos­ten Aufträge storniert wurden. Hierbei waren Mehrfachan­tworten möglich.

Seit Monaten treiben gestiegene Energie- und Lebensmitt­elpreise die Inflation an. Im Oktober stieg die Jahresteue­rungsrate auf 10,4 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit etwa 70 Jahren. Im November sank sie wieder leicht auf zehn Prozent. Hohe Inflations­raten schmälern die Kaufkraft von Verbrauche­rinnen und Verbrauche­rn. Das kann den Konsum als wichtige Konjunktur­stütze dämpfen. ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer zeigt sich besorgt: „Unsere aktuellen Umfrageerg­ebnisse belegen eine in zahlreiche­n Fällen existenzbe­drohende Betroffenh­eit des Handwerks durch die derzeitige­n Krisenfolg­en, wie sie selbst während der Corona-Pandemie in dieser Breite nicht festzustel­len war“, sagte er. 20 Prozent der Befragten gaben Ende November an, infolge gestiegene­r Energiekos­ten Zahlungssc­hwierigkei­ten zu haben.

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