Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Norma-Erweiterung: Noch gibt es keine Einigung
Anwohner aus Sigmaringendorf fürchtet bei Planung übergangen zu werden – Hitzige Diskussion mit Bürgermeister Schwaiger
SIGMARINGENDORF - Kommt es am Ende doch noch zum Rechtsstreit um die Norma-Erweiterung? Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am Montag beschlossen, einen Bebauungsplan „Norma“für die Erweiterung des Marktes aufzustellen. Während der Sitzung war es zu einer kurzen, hitzigen Diskussion zwischen Bürgermeister Philipp Schwaiger und Hermann Brodmann gekommen, dessen Grundstück an das fragliche Gelände angrenzt. Unmittelbar nach dem öffentlichen Sitzungsteil hatte sich Brodmann mit dem ebenfalls anwesenden Bauherrn Friedrich Hammer auf ein gemeinsames Treffen geeinigt, um die noch unklaren Punkte in der Bauplanung zu besprechen. Doch einen festen Termin gibt es noch nicht.
Bürgermeister Schwaiger sieht keinen Grund zur Beunruhigung: „Ich glaube, Herr Brodmann macht sich zu früh Sorgen. Der Vorhabenträger (Friedrich Hammer; Anmerkung der Redaktion) hat in der Sitzung am Montag ja selbst gesagt, er wolle seine Einwände berücksichtigen.“Der Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplans sei erst der Startschuss für die eigentliche Planungsphase, in deren Verlauf das eigentliche Baugesuch eingereicht werde. Grundsätzlich sieht auch Schwaiger kein Problem darin, die von Brodmann geforderten Änderungen umzusetzen.
Aber worum geht es dem Anwohner konkret? Auf Anfrage erklärt Brodmann, Anlieferungsstelle, Lüftungsund Kühlaggregate sollten an einer seinem Grundstück abgewandten Seite gebaut werden, um die Lärmbelästigung gering zu halten. Unbedingt möchte er vermeiden, dass erleuchtete Werbeflächen den Garten seines Grundstücks ständig in helles Neon-Licht tauchen. „Sie können sich vorstellen, wie gemütlich das dann im Sommer abends auf der Terrasse wäre.“, meint er. Auch ein Notausgang mit Fluchttreppe aus Stahl soll, wenn es nach dem Willen des Anwohners geht, in eine andere Richtung führen als ausgerechnet in die seines Grundstücks.
Trotz seiner Einwände betont Brodmann: „Meine Frau und ich sind nicht prinzipiell gegen den Markt. Wir möchten nur, dass unsere Einwände berücksichtigt werden.“Aus diesem Grund habe er am Ende der Gemeinderatssitzung am Montag den Räten auch den Vorschlag zur Abstimmung empfohlen. Etwas enttäuscht ist Brodmann jedoch darüber, dass die Gemeinderäte, die er im Vorfeld der Sitzung über sein Anliegen informiert habe, keine größere Diskussion über das Thema angestoßen haben. Dem Bürgermeister gesteht er zu, viel Verständnis für seine Einwände gezeigt zu haben. Schwaiger sei es auch gewesen, der dem Vorhabensträger Hammer zur Bauvoranfrage geraten habe. Allerdings zieht der Anwohner Schwaigers Aussage ihm gegenüber, der Bebauungsplan werde eine künftige Erweiterung des Norma-Marktes verhindern, in Zweifel.