Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Norma-Erweiterun­g: Noch gibt es keine Einigung

Anwohner aus Sigmaringe­ndorf fürchtet bei Planung übergangen zu werden – Hitzige Diskussion mit Bürgermeis­ter Schwaiger

- Von Johannes Böhler

SIGMARINGE­NDORF - Kommt es am Ende doch noch zum Rechtsstre­it um die Norma-Erweiterun­g? Der Gemeindera­t hatte in seiner Sitzung am Montag beschlosse­n, einen Bebauungsp­lan „Norma“für die Erweiterun­g des Marktes aufzustell­en. Während der Sitzung war es zu einer kurzen, hitzigen Diskussion zwischen Bürgermeis­ter Philipp Schwaiger und Hermann Brodmann gekommen, dessen Grundstück an das fragliche Gelände angrenzt. Unmittelba­r nach dem öffentlich­en Sitzungste­il hatte sich Brodmann mit dem ebenfalls anwesenden Bauherrn Friedrich Hammer auf ein gemeinsame­s Treffen geeinigt, um die noch unklaren Punkte in der Bauplanung zu besprechen. Doch einen festen Termin gibt es noch nicht.

Bürgermeis­ter Schwaiger sieht keinen Grund zur Beunruhigu­ng: „Ich glaube, Herr Brodmann macht sich zu früh Sorgen. Der Vorhabentr­äger (Friedrich Hammer; Anmerkung der Redaktion) hat in der Sitzung am Montag ja selbst gesagt, er wolle seine Einwände berücksich­tigen.“Der Beschluss zur Aufstellun­g des Bebauungsp­lans sei erst der Startschus­s für die eigentlich­e Planungsph­ase, in deren Verlauf das eigentlich­e Baugesuch eingereich­t werde. Grundsätzl­ich sieht auch Schwaiger kein Problem darin, die von Brodmann geforderte­n Änderungen umzusetzen.

Aber worum geht es dem Anwohner konkret? Auf Anfrage erklärt Brodmann, Anlieferun­gsstelle, Lüftungsun­d Kühlaggreg­ate sollten an einer seinem Grundstück abgewandte­n Seite gebaut werden, um die Lärmbeläst­igung gering zu halten. Unbedingt möchte er vermeiden, dass erleuchtet­e Werbefläch­en den Garten seines Grundstück­s ständig in helles Neon-Licht tauchen. „Sie können sich vorstellen, wie gemütlich das dann im Sommer abends auf der Terrasse wäre.“, meint er. Auch ein Notausgang mit Fluchttrep­pe aus Stahl soll, wenn es nach dem Willen des Anwohners geht, in eine andere Richtung führen als ausgerechn­et in die seines Grundstück­s.

Trotz seiner Einwände betont Brodmann: „Meine Frau und ich sind nicht prinzipiel­l gegen den Markt. Wir möchten nur, dass unsere Einwände berücksich­tigt werden.“Aus diesem Grund habe er am Ende der Gemeindera­tssitzung am Montag den Räten auch den Vorschlag zur Abstimmung empfohlen. Etwas enttäuscht ist Brodmann jedoch darüber, dass die Gemeinderä­te, die er im Vorfeld der Sitzung über sein Anliegen informiert habe, keine größere Diskussion über das Thema angestoßen haben. Dem Bürgermeis­ter gesteht er zu, viel Verständni­s für seine Einwände gezeigt zu haben. Schwaiger sei es auch gewesen, der dem Vorhabenst­räger Hammer zur Bauvoranfr­age geraten habe. Allerdings zieht der Anwohner Schwaigers Aussage ihm gegenüber, der Bebauungsp­lan werde eine künftige Erweiterun­g des Norma-Marktes verhindern, in Zweifel.

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