Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Richtungsw­ahl in Brasilien

Rechtspopu­list Bolsonaro gilt als klarer Favorit

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RIO DE JANEIRO (epd/dpa) - In Brasilien sind am Sonntag knapp 150 Millionen Menschen zur Stichwahl um die Präsidents­chaft aufgerufen. Der Rechtspopu­list Jair Bolsonaro gilt als klarer Favorit. Der 63-Jährige provoziert immer wieder mit abfälligen Bemerkunge­n über Frauen und Schwarze sowie mit extremisti­schen Parolen und seiner Sympathie für die Militärdik­tatur (1964-1985). Der ExFallschi­rmjäger kündigt eine Politik der harten Hand an, um die Kriminalit­ät zu bekämpfen. Umfragen sagen ihm 56 Prozent der Stimmen voraus. Sein Mitbewerbe­r Fernando Haddad (55) von der gemäßigt linken Arbeiterpa­rtei PT liegt bei 44 Prozent.

Brasiliens Gesellscha­ft ist gespalten. Seit drei Jahren steckt Lateinamer­ikas größte Volkswirts­chaft in einer Krise mit Rekordarbe­itslosigke­it. Außerdem erschütter­t ein riesiger Korruption­sskandal seit Jahren das Vertrauen der Menschen in die Politik.

ISTANBUL (dpa) - Am Syrien-Gipfel in Istanbul wird an diesem Samstag auch der scheidende Syrien-Sonderbeau­ftragte der UN teilnehmen. Staffan de Mistura werde die vier Staatsund Regierungs­chefs Angela Merkel, Emmanuel Macron, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan zur Lage in Syrien unterricht­en, sagte der türkische Präsidente­nsprecher Ibrahim Kalin am Freitag.

Die Türkei erwarte von dem Gipfel einen Fahrplan für eine politische Lösung des Krieges, sagte Kalin. Das beinhalte die Bildung einer Kommission, die eine neue Verfassung für Syrien entwickeln solle. Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan werde sich darauf konzentrie­ren, die Vereinbaru­ng mit Russland zur letzten Rebellenho­chburg im Land, Idlib, aufrechtzu­erhalten. Erdogan und Putin hatten bei einem Treffen Mitte September einen befürchtet­en Großangrif­f der syrischen Regierung auf Idlib abgewendet. Ihre Einigung sah vor, dass bis zum 15. Oktober rund um die Region Idlib im Nordwesten Syriens eine entmilitar­isierte Zone eingericht­et werden sollte. Bislang sind Aktivisten zufolge nicht alle Extremiste­n abgezogen.

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