Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Freudiges Ende nach fünf Jahren Umbau
Einweihung der Härle-Grundschule – Fünf Jahre Bauzeit
PFULLENDORF - Endlich ist es geschafft: Das war der Tenor bei der Einweihung der sanierten Grundschule am Härle in Pfullendorf. Fünf Jahre lang haben die Sanierungs- und Neubauarbeiten sich nun hingezogen. Die Erleichterung über das Ende der Bauarbeiten war bei der Einweihung am Samstag in der neuen Schulmensa deutlich zu spüren.
2013 erfolgte der Spatenstich. „Also fünf Jahre Einschränkungen, Lärm, Schmutz und ständig neue Herausforderungen für alle Beteiligten“, resümierte Bürgermeister Thomas Kugler. Doch die Einweihung eines neuen Gebäudes sei immer ein Zeichen von Aufbruchstimmung und Optimismus. „Diese neue Schule ist mehr als nur eine neue Schule in alten Gemäuern. Es ist ein Zeichen, dass wir zu neuen Bildungsund Unterrichtsformen stehen“, sagte Kugler.
Die Stadt rechnet laut dem Bürgermeister mit Gesamtkosten von 9,4 Millionen Euro, wobei es eine Förderung von 2,2 Millionen Euro gibt. „Mit anderen Worten: Das Land fördert 23,4 Prozent und über drei Viertel trägt die Stadt“, stellte Kugler fest. Er ging auch auf eine frühere kommunalpolitische Diskussion ein, nämlich ob die Schule überhaupt am richtigen Platz steht. „Ja, denn sie liegt mitten in der Stadt, wo Schule hingehört, wo Leben hingehört“, bejahte Kugler dies eindeutig. Hätte man die Schule an einem anderen Platz neu gebaut, hätte man auch die begleitende Infrastruktur wie Hallenbad oder Sporthalle ebenfalls neu bauen müssen, ergänzte er. Wie er weiter ausführte, würden aktuell rund 210 Schüler in zehn Klassenzimmern und zehn sogenannten Differenzierungsräumen als dreizügige Grundschule betreut.
Schule wird zum Lebensort
„Fünf Jahre Bauzeit, das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen“, sagte Stadtbaumeister JörgSteffen Peter. Das Gebäude sei so saniert worden, dass nicht nur klassisches Lernen möglich sei, sagte er weiter. „Wir haben Feste, Tanzshows, Theater, Musicals“, erläuterte er mit Blick auf das Leben und Lernen an der Schule. Auch gibt es ein neues Klettergerüst auf dem Pausenhof.
„Der letzte Stein ist gesetzt“, sagte Schulamtsdirektor Maximilian Groß, stellvertretender Leiter des Staatlichen Schulamts Albstadt. „Es geht was an der Härleschule. Sie erstrahlt in neuem Glanze.“Er machte darauf aufmerksam, dass auch die Lehrer an der Schule wegen den Bauarbeiten ein „Übermaß an Belastung“hätten verkraften müssen. Der Förderverein war im Zuge der Bauarbeiten ebenfalls tätig: Tischkicker, wetterfeste Tischtennisplatte und Spiel-Fahrzeuge für den Pausenhof seien angeschafft worden, sagte Martin Fröhlich, Vorsitzender des SchulFördervereins. Manche Kinder mussten während den Bauarbeiten in Containern unterrichtet werden. Im Winter habe man mit Jacken in den Containern gesessen wegen der Kälte, und im Sommer habe man alle zehn Minuten etwas getrunken wegen der Hitze, zitierte Fröhlich die Erfahrungen seiner eigene Tochter, die bis vor kurzem noch die Grundschule besuchte.
Schulleiterin Susanne Seßler hob hervor, dass sich kein Kind verletzt habe in der Bauphase. Sie machte deutlich, wie schwierig es mitunter für Lehrer und Schüler während der Bauphase war: Im Winter habe einmal ein Handwerker mit der Flex gearbeitet, der Feueralarm wurde durch einen Rauchmelder ausgelöst – und bei minus 18 Grad Celsius mussten die Kinder dann das Gebäude verlassen, und zwar ohne Jacken, weil die bei Alarm nicht mehr angezogen werden. Das neue Gebäude indes stößt auf viel Zustimmung. „Viele Menschen, die ich in letzter Zeit durchs Haus geführt habe, waren begeistert“, berichtete Seßler.
Kirchlicher Segen
Der evangelische Pfarrer Daniel Burk und die evangelische Gemeindediakonin Tina Klaiber sowie der katholische Diakon Paul Gasser segneten die Schule und die Besucher der Einweihung. Musikalisch unterhielten die Grundschüler mit Liedern, dazu spielten zwei Musikschülerinnen am Klavier. Im Anschluss konnten die Besucher die Schule besichtigen und dabei beispielsweise eine elektronische Tafel in einem Klassenzimmer anschauen.