Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Vorsicht vor Weißmachern!
Mit Zähnen ist es so eine Sache: Hat man sie noch, tun sie oft fürchterlich weh. Hat man sie nicht mehr, wünscht man sie sich sehnsüchtig zurück. Aus dieser Perspektive beschäftigt sich die „Apotheken Umschau“mit einem Luxusproblem, nämlich der Frage: Gibt es wirksame Hausmittel, um die Beißerchen wieder richtig schön weiß zu machen? Oder, wie es auf Neudeutsch heißt, zu bleachen?
Tipps gibt es zuhauf: Mit Backpulver putzen! Oder direkt mit Natron! Immer wieder wird auch die These verbreitet, dass konsequentes Spülen mit Zironensaft wunderbar bleichende Wirkung habe. Vereinzelt behaupten selbsternannte Bleichgesichter, das Putzen mit Erdbeerpaste helfe. Die Harten greifen zu Schienen, die über Nacht getragen werden und Wasserstoffperoxid enthalten. Das ist jenes Zeug, mit dem andere Leute Silberbesteck polieren!
Das alles ist natürlich haarsträubender Quatsch. Das aggressive Zeug rubbelt den Zahnschmelz runter oder greift ihn zumindest an. Da könnte man den Kindern ja abends auch gleich zurufen: „Geh’ mal Zähne kärchern!“
Was das mit der „Apotheken Umschau“zu tun hat? Dort empfiehlt ein Experte Kokosöl. Doch davor wird an dieser Stelle ebenfalls gewarnt. Manch einer hat sich beim Knacken der Nuss schon böse verletzt – oder gar Zähne verloren. Also: lieber gelb und gesund! Oder eben die Dritten! Frau Dr. Angelika Brandl-Naceta vom Deutschen Zahnärzteverband sagt nämlich: „Nur Farbauflagerungen an Zahnprothesen lassen sich mit Backpulver gut entfernen.“Einen Vorteil muss man ja haben. (jos)