Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Nationalpark in Nöten
Zauber der Wildnis. Ein kalifornischer Traum: Yosemite (ZDF, Di., 22.15 Uhr) –
Kalifornien brennt. Täglich müssen Menschen wegen der Flammen ihre Häuser verlassen. Da scheinen die schönen Aufnahmen vom Yosemite-Nationalpark fast unpassend, die Katharina Kleber und Christian Bock zu Beginn ihrer Dokumentation zeigen: Bergriesen, Schneefelder, Flüsse und Seen. Die imposante Kulisse bestätigt das Bild, das man von diesem 3000 Quadratkilometer großen und berühmtesten Nationalpark der Welt in sich trägt. Doch sehr schnell kommen die Autoren auch auf die Probleme der Region zu sprechen: Wasserknappheit und steigende Temperaturen. Unter dem Begriff Klimawandel kann man sie zusammenfassen, auch wenn ihn Donald Trump negiert.
Auch im Yosemite ziehen sich die Gletscher zurück. Der Wasserbedarf der Städte und der Landwirtschaft lässt Seen vertrocknen und den Grundwasserspiegel absinken. Bäume sterben ab, und der Borkenkäfer hat leichtes Spiel. 2016 gingen in Kalifornien 60 Millionen Bäume zugrunde. Im Nationalpark sind 2, 4 Millionen Bäume geschädigt. Aber diese Zahlen beeindrucken nicht jeden. Der porträtierte Mandelfarmer wird bei Bedarf weitere Bäume pflanzen, auch wenn diese noch mehr Wasser verbrauchen. Business first! Zuerst kommt die Wirtschaft! Bleibt nur zu hoffen, dass die 3000 Jahre alten Mammutbäume Trump und den Klimawandel überstehen.