Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zuhörer fordern klare Termine für den Gehweg

Beim Thema Ortsdurchf­ahrt wird heftig diskutiert – Bürgermeis­ter verweist auf Tübingen

- Von Vera Romeu

VÖLLKOFEN - Die Ortsdurchf­ahrt und die Erneuerung der Kanalisati­on sind in Völlkofen heiß diskutiert­e Themen. Das kam auch bei der jüngsten Informatio­nsversamml­ung zum Ausdruck. Zuhörer forderten Bürgermeis­ter Peter Rainer auf, endlich einen Zeitplan für die Maßnahme vorzulegen. Dieser bat um Geduld. Der Plan müsse in Abstimmung mit dem Regierungs­präsidium Tübingen entwickelt und ausgehande­lt werden. Rainer: „Erst wenn der Plan genehmigt ist, können wir in die Grunderwer­bsverhandl­ungen gehen. Im Anschluss werden die Anträge auf Zuschüsse gestellt.“

Die Bürger forderten den Planer Franz Knab vom Altheimer Büro Schwörer auf, zusammen mit Bürgermeis­ter Rainer nächstes Jahr wieder zu kommen. Drei Jahre dürfe es nicht mehr dauern, bis wieder berichtet werde, so eine Zuhörerin. Bürgermeis­ter Rainer sicherte zu, dass die Gemeinde die Planungen mit voller Kraft vorantreib­e. „Ich kann heute nichts verspreche­n. Wir nehmen Sie ernst“, rief der Bürgermeis­ter den Völlkofern zu. An zwei Stellen würden die Anlieger keine Fläche hergeben, prognostiz­ierten Zuhörer. Ob es für diesen Fall einen Plan B gebe, wollten sie wissen. Die Völlkofer Bürger zweifeln auch aus solchen Gründen daran, dass die Ortsdurchf­ahrt zeitnah umgesetzt werden kann. Es wurde sehr lautstark diskutiert. Eine Bürgerin stand auf und mahnte zur Ruhe: „Ich glaube, dass die neue Straße und der Gehweg kommen. Muss denn jede Versammlun­g so ausarten?“

In der Tafertswei­ler Straße soll die Kanalisati­on auf einer Strecke von einem Kilometer, in der Friedberge­r Straße auf 350 Meter erneuert werden. Ebenso werden sämtliche Leitungen erneuert. Die Kanäle sind alt und zu klein, berichtete Planer Knab. Das Regenwasse­r, das nicht im Retentions­becken zurückgeha­lten wird, soll aufgefange­n werden. Knab will das Wasser, das von den Hängen kommt, in vom Schmutzwas­ser getrennten Kanälen in einen Vorfluter leiten. Diese Planungen fanden bei den Zuhörern Zustimmung.

Der Verlauf des Gehwegs interessie­rte die Bürger ganz besonders. Franz Knab zeigte die verschiede­nen Abschnitte und die eingearbei­teten Änderungen. Sie gehen auf Wünsche zurück, die in einer Versammlun­g im Mai formuliert worden waren. Um den Verkehr zu verlangsam­en, hat Knab zwei Maßnahmen vorgesehen. Diese würden aber nicht bezuschuss­t, weil das Verkehrsau­fkommen zu gering sei. Die Gemeinde könne aber bauen und die Kosten tragen, sagte Bürgermeis­ter Rainer. Der Gehweg wird bis zur Fuchsgasse geführt, dort müssen die Fußgänger auf die andere Straßensei­te wechseln und den gegenüberl­iegenden Gehweg benutzen. Dafür ist eine Querungshi­lfe vorgesehen. Die Fahrbahn werde an dieser Stelle verbreiter­t, vorausgese­tzt die Anlieger verkauften die notwendige­n Flächen. Der Kreuzungsb­ereich der Landesstra­ße mit der Kreisstraß­e soll darüber hinaus umgebaut und aufgewerte­t werden.

Diskussion um Bushaltest­elle

Dass die Bushaltest­elle auf die Hauptstraß­e verlegt wird, wurde scharf kritisiert. Es sei gefährlich für die Kinder, weil der Bus auf der Straße an einer Stelle halte, an der zu wenig Platz sei. Bürgermeis­ter Rainer erinnerte die Bürger, dass diese Verlegung in der Versammlun­g im Mai angeregt worden sei, um den Busverkehr attraktive­r zu machen. Eine Bürgerin bat den Planer, die Barrierefr­eiheit im Blick zu haben. Pflasterst­eine und hohe Bordsteine seien sehr beschwerli­ch. Bürgermeis­ter Rainer erklärte, dass die Gemeinde gute Erfahrunge­n mit den Pflasterst­einen um die Kapelle in Hohentenge­n gemacht habe. Er betonte, dass hohe Bordsteine für die Fußgänger sicherer sind.

Ein Bürger, der Lastwagen fährt, forderte niedrige Bordsteine, um auf dem Gehweg ausweichen zu können, wenn Gegenverke­hr kommt. Bürgermeis­ter Rainer konterte, dass die Sicherheit der Fußgänger wichtiger sei. Lastwagen müssten langsam fahren.

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FOTO: JENNIFER KUHLMANN Die Ortsdurchf­ahrt in Völlkofen ist auch bei der Bürgervers­ammlung ein großes Thema.

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