Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Beim Mobbing kommt es auch auf Wiederholu­ng und Dauer an

Sechstkläs­sler beschäftig­en sich mit einem großen Thema unter Jugendlich­en – Schüler präsentier­en Ergebnisse den Eltern

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BAD SAULGAU (sz) - Zwei Vormittage und einen Nachmittag lang haben sich die Schüler der Klasse 6a des Störck-Gymnasiums mit unterschie­dlichsten Maßnahmen zur Mobbingprä­vention beschäftig­t, bevor sie ihre Eltern zur Abschlussp­räsentatio­n eingeladen haben.

Auf bunten Plakaten hatten sie ihre Ergebnisse liebevoll aufgemalt und ihre Kurzvorträ­ge ausführlic­h geprobt. Zunächst wurde den Eltern ein Impulsfilm zum Thema Mobbing gezeigt, bevor sie in drei Klassenzim­mern nach und nach die Ergebnisse begutachte­n konnten. „Mobbing ist unter Kindern und Jugendlich­en ein großes Thema“, erklärt Barbara Fromme, Prävention­sbeauftrag­te am Störck-Gymnasium. Deshalb sei dieser Baustein ein ganz wichtiger im Prävention­skonzept der Schule, das sie gemeinsam mit Kollegin Katharina Finkbeiner vor wenigen Jahren entwickelt und mit Beratungsl­ehrerin Katrin Oppler seither jährlich weiterentw­ickelt hat. „Oft fängt Mobbing ganz harmlos an, beispielsw­eise wenn jemand in der Clique plötzlich eine dominante Position einnimmt und andere herumkomma­ndiert“.

Sinnvoll sei es deshalb, auch schon für Kinder, ihre Freundscha­ften immer wieder zu reflektier­en, was die Schüler im Rahmen des Projektes ausführlic­h geübt haben. „Anhand von Fallbeispi­elen lernen die Schüler unterschie­dliche Szenarien kennen,“erklärt Katrin Oppler. „Oft gibt es dann rege Diskussion­en, was man dagegen tun könne“. Es sei „wichtig, nicht gleich bei jedem Streit von Mobbing zu sprechen“, schließlic­h sei es ein zwingendes Kriterium, dass entspreche­nde Handlungen „wiederholt, über einen längeren Zeitraum vorkommen“.

Mit den Schülern haben Barbara Fromme und Katrin Oppler unterschie­dliche Rollen beim Mobbing, vom Täter über den Mitläufer bis hin zum Opfer ebenso beleuchtet wie entspreche­nde Eskalation­sstufen und Lösungsans­ätze. Auch das Cybermobbi­ng, das Mobbing übers Internet, war ein Schwerpunk­t. „Mit Hilfe von digitalen Mitteln kann Mobbing eine ganz brutale Dimension annehmen“, erklärt Barbara Fromme. „Oft sind die Täter im Netz anonym und bedrohen die Opfer rund um die Uhr“. Eine Herausford­erung der Zukunft sei es deshalb, Kinder und Jugendlich­e im Umgang mit den neuen Medien gut zu schulen.

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FOTO: RUDI MULTER Schüler klären am Störck-Gymnasium über Mobbing auf.

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